Schlaf-Wach-Rhythmus

Wo das Spitalsbett steht, ist wichtig für die Genesung

Gang oder Fenster? Wo das Bett steht, ist nicht egal, denn es hat Einfluss auf die Schlafqualität. Die wiederum hat Einfluss auf die Genesung.

Heute Life
Wo das Spitalsbett steht, ist wichtig für die Genesung
Schlafplätze am Fenster brachten den Probanden eine signifikant höhere Schlafeffizienz (Prozentsatz der im Bett verbrachten Schlafzeit).
Getty Images

Wer krank ist, braucht viel Schlaf, um dem Körper die Ruhe und Möglichkeit zu geben, sich zu erholen. Dass die Position des Spitalsbettes dabei eine wichtige Rolle spielt, zeigt eine neue Studie der Universität Surrey (Großbritannien) und der Universität Padua. Sie bestimmt nämlich die Schlafqualität des Patienten. Demnach schlafen jene, die in der Nähe von Fenstern schlafen, besser als in anderen Bereichen. Schwankende Lärmpegel wirken sich auch negativ auf die Schlafqualität von Patienten aus, die stationär im Krankenhaus behandelt werden. "Ein Krankenhausaufenthalt schwächt den Schlaf-Wach-Rhythmus", weiß Studienleiterin Sara Montagnese, Professorin für Chronobiologie an der Universität von Surrey. "Dies kann durch Krankheit oder eine ungewohnte und laute Umgebung mit unregelmäßigen Licht-, Essens- und Aktivitätszyklen bedingt sein. Der gestörte Schlaf kann sich auf die Prognose und die Dauer des Krankenhausaufenthalts auswirken."

Im Rahmen der Studie untersuchten die Forscher, wie sich die Auswirkungen eines Krankenhausaufenthalts auf die zirkadiane Rhythmik eines Patienten begrenzen lassen. Im Rahmen der Studie untersuchten die Forscher, wie sich die Auswirkungen eines Krankenhausaufenthalts auf die zirkadiane Rhythmik eines Patienten begrenzen lassen.

Zirkadiane Rhythmen sind körperliche Veränderungen, die einem 24-Stunden-Zyklus folgen und durch Umweltsignale wie Licht- und Dunkelheitszyklen synchronisiert werden.

Für die Untersuchung wurden 50 stationäre Patienten rekrutiert, die sich einer vollständigen Schlaf-Wach-Bewertung unterzogen. Außerdem mussten sie ein tägliches Schlaftagebuch führen und für die Dauer ihres Spitalsaufenthalts einen Aktivitätsmonitor tragen. Umweltfaktoren wie Zimmertyp, Bettposition, Licht und Lärm wurden aufgezeichnet. Die Patienten wurden dann nach dem Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeteilt: der Interventionsgruppe, die als "Circadian Care" bezeichnet wurde, und der Kontrollgruppe, die als "Standardversorgung" bezeichnet wurde. Die Teilnehmer der Circadian Care-Gruppe wurden gebeten, unmittelbar nach dem Aufwachen für 45 Minuten eine Lichtbrille zu tragen, die mit kurzwelligem Licht angereichertes Morgenlicht liefert. Anschließend wurden sie gebeten, ab 18 Uhr bis zum Einsetzen des Schlafs eine Lichtfilterbrille mit kurzwelligem Licht zu tragen. Schließlich wurden ihnen Mahlzeiten und Aktivitäten/Physiotherapie zu Zeiten angeboten, die so nah wie möglich an denen lagen, die sie von zu Hause gewohnt waren.

Fensterplatz für besseren Schlaf

Die Forscher fanden heraus, dass die Patienten in der Circadian Care-Gruppe tendenziell früher ins Bett gingen und besser schliefen als zu Beginn ihres Krankenhausaufenthalts. Es wurde auch festgestellt, dass Umweltfaktoren eine wichtige Rolle für den Schlaf der Patienten spielen. Patienten, die in der Nähe des Fensters schliefen, hatten während ihres Krankenhausaufenthalts eine signifikant höhere Schlafeffizienz (Prozentsatz der im Bett verbrachten Schlafzeit) als Patienten, die weiter vom Fenster entfernt schliefen, was die Bedeutung der Menge an natürlichem Licht unterstreicht, dem ein Patient ausgesetzt ist. "Licht spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung unserer zirkadianen Rhythmen. Ein Übermaß an Licht in Krankenhäusern am Abend kann das Einschlafen erschweren, und ein Mangel an Licht am Morgen kann dazu führen, dass der Rhythmus eines Patienten verzögert oder geschwächt wird. Wir haben gezeigt, dass eine Erhöhung bzw. Verringerung der Lichtexposition zu Beginn bzw. am Ende des Tages hilfreich sein kann", erklärt Studienleiterin Sara Montagnese, Professorin für Chronobiologie an der Universität von Surrey.

red
Akt.