Politik

Woche der Entscheidung: Was jetzt verschärft wird

Nicht nur die steigenden Corona-Zahlen deuten es an: Österreich wird wohl bundesweit die Maßnahmen verschärfen. "Heute" zeigt, was nun alles droht.

Rene Findenig
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Von der Regierungsspitze werden neue Corona-Maßnahmen erwartet.
Von der Regierungsspitze werden neue Corona-Maßnahmen erwartet.
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Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) war der Erste, der andeutete, dass Österreich neue Corona-Maßnahmen bevorstehen. Und zwar schon in den nächsten Tagen, was anhand der zuletzt meist vierstelligen Neuinfektionen pro Tag nachvollziehbar ist. Zwar begrüße er, dass die Bundesländer nun eigene Sicherheitsvorkehrungen in den am stärksten betroffenen Gebieten umsetzen würden, er stellte aber auch klar: "Ja, wir werden zusätzliche Bundesmaßnahmen brauchen."

Die Liste der mutmaßlich kommenden Maßnahmen ist dabei lang, wie "Heute" zeigt. Bekannt ist, dass die Regierung etwa eine bundesweit einheitliche, vorgezogene Sperrstunde prüft. Bisher ist etwa in Tirol um 22 Uhr in Restaurants, Bars und Clubs Schluss, andere Bundesländer erteilten einer Vorverlegung der Sperrstunde allerdings bis dato eine Absage. In Wien stellte sich zuletzt SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig gegen eine frühere Sperre, Lokale dürfen derzeit bis 1 Uhr öffnen. 

Auch das Ende der Gesichtsvisiere dürfte mit einer Ausweitung der Maskenpflicht eingeläutet werden. "Mittelpunkt der Maßnahmen" werde die Schutzmaske sein, da die Visiere keinen geeigneten Virenschutz bieten würden und es eine an allen Seiten geschlossene Maske geben sollte, hatte Gesundheitsminister Anschober angekündigt. Ein Visier könne aber eine Alternative für Personen sein, die aus medizinischen Gründen keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können, drang aus Polit-Kreisen durch. 

Heikler wird es bei einer Einschränkung von Treffen mit Verwandten, Freunden und Bekannten. "30 Prozent weniger Kontakte heißt 50 Prozent weniger Infektionen", hieß es vom Gesundheitsminister, der bei der Thematik auf keine Details einging. Kritik gab es aber sehr wohl. Die Bürger hätten im Frühling und Sommer bewiesen, dass die Einhaltung der Maßnahmen funktioniere, nun seien sie erneut gefordert, aber: "Es gibt bei Teilen in Österreich noch nicht das gemeinsame Handeln, das wir brauchen."

"Wir werden stärkere Schutzmaßnahmen brauchen, damit wir keinen Lockdown brauchen", führte Anschober aus. Alles sei denkbar, was den Zusammenbruch des Gesundheitssystems verhindern könne. Entsprechend sind da neue Auflagen für Pflege- und Altenheime – etwa durch neue Besuchsregelungen, denkbar. Was die Regierung auf jeden Fall vermeiden möchte, sind ein neuerlicher Lockdown des Landes oder dermaßen einschneidende Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperren. Doch auch wenn sie unwahrscheinlich sind, ausschließen wollte sie der Gesundheitsminister zuletzt nicht.

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