Politik

Wohngruppen statt U-Haft für Jugendliche

Heute Redaktion
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Nachdem voriges Jahr ein 14-Jähriger im Gefängnis vergewaltigt wurde, hat Ex-Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) eine "Taskforce Jugendhaft" eingesetzt, die Alternativ-Modelle zur Haft für Jugendliche vorsah. Insgesamt wurden von Trägervereinen sieben Konzepte für Wohngruppen eingereicht. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) will nun ein Jugendkompetenzzentrum in Wien errichten.

Nachdem voriges Jahr ein 14-Jähriger im Gefängnis vergewaltigt wurde, hat Ex-Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) eine "Taskforce Jugendhaft" eingesetzt, die Alternativ-Modelle zur Haft für Jugendliche vorsah. Insgesamt wurden von Trägervereinen sieben Konzepte für Wohngruppen eingereicht. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) will nun ein Jugendkompetenzzentrum in Wien errichten.

Ab 1. Jänner 2015 könnte es Wohngruppen statt U-Haft mit rund 20 Plätzen geben. Das Justizministerium konnte eine Umsetzung der Wohngruppen mit Anfang 2015 nicht bestätigen.

In den betreuten Wohngruppen sollen die Jugendlichen nicht von Justizbeamten bewacht werden, über Nacht werden die Türen verschlossen. Ausgänge am Abend soll es in der Eingangsphase nur in Begleitung geben, wenn Jugendliche mit Fußfesseln hinzukommen, ist dies ohnehin ausgeschlossen, erklärte die Jugendrichterin.

Jugendeinrichtung am Hernalser Gürtel

Brandstetter möchte ein neues Jugendgefängnis im derzeitigen Polizeianhaltezentrum (PAZ) am Wiener Hernalser Gürtel. "Das Ziel des Ministers ist es, am Hernalser Gürtel etwas Neues zu schaffen", sagte sein Sprecher. Dies habe Priorität. Allerdings könne in einer Art Jugendkompetenzzentrum sowohl Jugendgefängnis als auch betreute Wohngruppen untergebracht werden.

Kritik an Karl

Der Fall des vergewaltigten Jugendlichen hatte der damaligen Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) im Vorjahr herbe Kritik eingetragen. Sie richtete dem 14-Jährigen in einer ersten Reaktion auf die erlittene Misshandlung aus, der Strafvollzug wäre "kein Paradies" und schloss eine Entschädigungsmöglichkeit für den Burschen aus. Erst Tage später ruderte Karl zurück und setzte die Task Force ein, die Verbesserungen im Jugendstrafvollzug in die Wege leitete.