Österreich

Wohnhaus im Olympischen Dorf Innsbruck brannte

Heute Redaktion
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Bei einem Brand in einem elfstöckigen Wohnhaus im Innsbrucker Olympischen Dorf in der Nacht auf Montag haben sich rund zwanzig Menschen Rauchgasvergiftungen zugezogen. Das Dach des Hauses stand in Flammen, der Brand dürfte aber gegen Mitternacht unter Kontrolle gewesen sein. Die Polizei hatte das Gelände weiträumig abgesperrt.

Die Bewohner des Hauses konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Wegen des dicken schwarzen Rauches, der noch dazu vom Wind weitergetragen wurde, wurden die Bewohner der umliegenden Objekte aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten. Die Innsbrucker Berufsfeuerwehr stand mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz, auch Wehren aus der Umgebung unterstützen die Löscharbeiten. Gegen den Brand am Dach, der auch die darunter liegenden Stockwerke beschädigte, musste unter schwerem Atemschutz vorgegangen werden.

Auf dem Dach sei es zu drei Explosionen von Gasflaschen gekommen, wie ein Polizist mitteilte. Die Flaschen dürften für bevorstehende Flämmarbeiten zusammen mit Teerpappe im Bereich des Flachdaches gelagert worden sein.

Die Löscharbeiten bei haben Montagvormittag angedauert. "Wir bekämpfen nach wie vor Glutnester", schilderte der Einsatzleiter der Innsbrucker Feuerwehr, Marcus Wimmer. Rund 30 Feuerwehrleute standen weiterhin im Einsatz, zur Spitzenzeit waren es knapp 150. Brandermittler der Polizei nahmen ihre Arbeit auf.

20 Personen mit Rauchgasvergiftung im Spital

Vorübergehend waren rund 300 Personen - darunter auch Bewohner der umliegenden Häuser - evakuiert worden. In dem betroffenen Hochhaus würden sich in etwa 80 Wohnungen befinden. Für 15 Bewohner wurde ein Notquartier eingerichtet, berichtete Rizzoli: "Der Rest ist bei Verwandten oder Bekannten untergekommen."

Am Vormittag sollten die Betroffenen die Möglichkeit bekommen, ihre Sachen aus den Wohnungen zu holen. Wie es dann weitergeht, müssten Techniker und Statiker entscheiden, erklärte Rizzoli. Rund 20 Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Roten Kreuz erstversorgt und anschließend in die Innsbrucker Klinik eingeliefert. Laut derzeitigem Stand dürfte es aber keine Schwerverletzten gebe, so Rizzoli.

Brandursache unklar

Ein technisches Gebrechen als Brandursache wurde vorerst ausgeschlossen. "Nach derzeitigem Stand deutet vieles daraufhin, dass es ein Zutun von außen gegeben hat", erklärte LKA-Ermittler Markus Hammerl. Ob es sich dabei um Fahrlässigkeit oder um Brandstiftung gehandelt habe, sei unklar.

"Wir ermittlen in alle Richtungen. Fest steht derzeit nur, dass es keine technische Ursache gab", so Hammerl. Brandbeschleuniger hätten die Ermittler keine gefunden. Aber die Materialen, die auf dem Dachboden vorhanden waren, seien ohnedies leicht brennbar gewesen. Unter anderem befanden sich dort 20 Stück Propangasflaschen sowie Dämm- und Isolationsmaterialien für geplante Sanierungsarbeiten.