Salzburg

Wohnung wegen neuem Gesetz plötzlich 175.000 € teurer

Riesen Schock für eine Salzburger Familie: Durch eine Gesetzesänderung wurde die Wohnung, in der sie seit zehn Jahren leben, 175.000 Euro teurer.

Leo Stempfl
Einige Österreicher erlebten in den letzten Jahren beim Mietkauf eine böse Überraschung. (Symbolbild)
Einige Österreicher erlebten in den letzten Jahren beim Mietkauf eine böse Überraschung. (Symbolbild)
iStock

Die Lokalausgabe der "Salzburger Nachrichten" berichtet in ihrer Montagsausgabe von einem fast schon verstörenden Fall. Bereits im Jahr 2009 zog ein Mann mit seiner Familie in eine 96 Quadratmeter große Wohnung einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft ein, um diese nach 10 Jahren dann kaufen zu können. 225.000 Euro sollte er 2019 schließlich zahlen, doch nur Monate später wurden plötzlich 400.000 Euro fällig. Wie kann das sein?

Traum geplatzt

Bei dem Vertrag handelte es sich um einen sogenannten Mietkauf. Nach zehn Jahren kann die Wohnung schließlich gekauft werden, wobei die bisher gezahlte Miete nicht auf den Kaufpreis angerechnet wird. Im Herbst 2019 kam schließlich der Vertrag. Am Telefon wurde dem Familienvater laut "SN" gesagt, er könne sich Zeit lassen, für ihn werde es fortan nur günstiger.

Doch als wenige Monate später die Corona-Pandemie zuschlug, schien ein Kredit über rund 200.000 Euro dann doch etwas unsicher. Immerhin blieb die Kauf-Option für fünf Jahre aufrecht. Als er es dann 2021 wieder versuchte, kam am Telefon der Schock: 370.000 bis 400.000 Euro sollte die Wohnung nun kosten – der Traum vom Eigenheim war somit geplatzt.

Türkis-blaues Gesetz

Hintergrund ist eine der ersten Maßnahmen der türkis-blauen Wohnpolitik, die 2019 auf Schiene gebracht wurde. Seit dieser Änderung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes kann nunmehr stets der aktuelle Verkehrswert als Kaufpreis festgelegt werden. Theoretisch sind also auch geringer werdende Kaufpreise möglich, in der Situation am Wohnungsmarkt des letzten Jahrzehnts ist das aber nahezu ausgeschlossen. Das sei auch das politische Ziel gewesen, so der Obmann der gemeinnützigen Bauvereinigung zu den "Salzburger Nachrichten".

Die Arbeiterkammer habe das neue Gesetz im Begutachtungsverfahren abgelehnt und hat nun mit mehreren solcher Fälle zu kämpfen. Im speziellen Fall von Salzburg haben sogar die liberalen NEOS als Teil der Landesregierung 2021 einen Deckel auf diese Verordnung gesetzt. Anlass: Teilweise wurden Mietkaufpreise derart hoch, dass nicht einmal mehr die Kriterien für die Kaufförderung des Landes erfüllt werden konnte.

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