Kärnten

Wolf-Frage in Kärnten – FPÖ & WWF kritisieren Regierung 

In Kärnten sorgt eine neue Verordnung für Aufregung. In dieser soll die Frage geklärt werden, wann der Wolf zum Abschuss freigegeben wird. 

Tobias Kurakin
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Der Wolf ist los in Kärnten und spaltet die Meinungen.
Der Wolf ist los in Kärnten und spaltet die Meinungen.
Science Photo Library / picturedesk.com

Kärnten geht als ersten Bundesland in Österreich im Umgang mit dem Wolf einen aggressiveren Schritt. Demnach hat die Kärntner Landesregierung eine Verordnung verabschiedet, die es Jägerinnen und Jägern erlaubt, nicht nur Wölfe, die Schafe reißen zu erschießen, sondern auch jene, die sich in Siedlungsgebiete vorwagen. 

Mehr als 100 Wolfrisse im Jahr 2021

Eigentlich steht der Wolf in Österreich unter strengem Schutz, doch zuletzt kam es immer wieder zu Problemen. Letztes Jahr seien laut Informationen des zuständigen Landesrates Martin Gruber von der ÖVP mehr als 100 Wolfrisse verzeichnet worden. "Die Schäden und das Tierleid, die durch Wölfe in Kärnten angerichtet wurden, haben ein neues Ausmaß erreicht", sagte Gruber bei einer Pressekonferenz. 

Gezielt wird die Jagd auf jenen Wolf eröffnet, der in den letzten drei Monaten 35 Schaffe riss (20 davon alleine im September). Wenn sich dieser Schadwolf, wie derartige Raubtiere im Fachjargon bezeichnet werden, im Radius von zehn Kilometer um seine Revier aufhält, darf er geschossen werden. Damit soll sicher gestellt werden, dass es auch den richtigen Wolf erwischt. 

Gruber gab zu, dass man mit der Verordnung "rechtlich heikles Terrain" betreten würde. Man habe jedoch 51 Begutachtungen der Verordnung unterzogen, von denen nur zwei negativ ausfielen. "Die Verordnung ist auf Grundlage des Ergebnisses zustande gekommen, sie wurde mit der Fachabteilung und dem Verfassungsdienst erstellt. Es ist eine Verordnung, die auch halten wird“, sagte Gruber.

Landwirtschaftskammer unterstützt Regierung 

Gerade auf den rund 2.000 Kärntner Almbetrieben seien andere Schutzmaßnahmen als die "Beseitigung der Tiere" nicht möglich, begründete Gruber die Entscheidung der Landesregierung. Die Reaktionen fallen dennoch gemischt aus. "Wölfe haben in Kärnten keinen Platz“, erklärte der Präsident der Kärntner-Landwirtschaftskammer Siegfried Huber. 

Kritik kam vom WWF und auch von der FPÖ, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die Tierschutzorganisation bezeichnete die Verordnung als "rechtswidrig" und forderte alternativ die Fokussierung auf "Herdenschutzmaßnahmen". Die FPÖ hingegen sah in der Wolfsthematik ein Ablenkungsmanöver der Regierungsparteien vor den eigentlichen Problemen der Landwirtschaft. Kärntens freiheitlicher Parteichef Erwin Angerer forderte auch die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes.

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