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Wölfe streifen am frühen Morgen über Skipisten

Heute Redaktion
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Ein Schweizer hat am Montagmorgen im Skigebiet Flumserberg zwei Wölfe gefilmt. Das zuständige Jagdamt weiß Bescheid. Dagegen unternommen wird nichts.

Im Videolaufen zwei Wölfe gemütlich über die Skipiste. Es wirkt, als wären die Raubtiere auf der Skipiste heimisch und täten dies regelmäßig. Dominik Thiel, der Leiter des St. Galler Amtes für Natur, Jagd und Fischerei, sagt: "Die beiden Wölfe sind schon seit rund einem Jahr in der Gegend. Sie bewegen sich zwischen Murg- und Weißtannental."

Es sei nicht bekannt von welchem Rudel die Wölfe stammten und wie sie zueinander stünden. Es könne aber sein, dass die Tiere in der Region eine Familie gründen wollten. "Als Problem nehmen wir die Wölfe nicht wahr. Sie verhalten sich korrekt", so Thiel. Es sei allerdings auch schon vorgekommen, dass sie Nutztiere gerissen hätten.

Keine Sorgenfalten beim Jagdamt

Über die Sichtung auf der Skipiste ist Thiel nicht überrascht. Es sei üblich, dass die Wölfe auch am Tag unterwegs sind. Beängstigend fände er es, wenn die Sichtung später gewesen wäre, bereits viele Leute am Skifahren gewesen wären. Aber am Morgen, wenn der Betrieb erst anfange, sei das nicht tragisch. Er vergleicht den Wolf mit anderen Wildtieren, etwa einem Hirsch, den könne man ja auch tagsüber beobachten.

Heinrich Michel, der Geschäftsführer der Bergbahnen Flumserberg, sagt: "Uns war bekannt, dass es in der Umgebung Wölfe hat. Zwei Wölfe auf unseren Pisten, das ist für uns aber schon außergewöhnlich." Man sei nicht beunruhigt, hätte auf diese Art von Aufmerksamkeit jedoch verzichten können. Als man davon erfahren habe, habe man umgehend den Wildhüter informiert. "Er und das zuständige Amt haben uns versichert, dass es keinen Grund zur Sorge gibt", so Michel.

Nicht die ersten Wölfe auf einer Skipiste

Bereits im Januar wurde mitten auf der Skipiste ein Wolf gesichtet. Damals im Skigebiet Obersaxen Mundaun. Auch dort häuften sich die Wolfssichtungen. Rund um Obersaxen äußerten einige Leute Bedenken. Der zuständige Wildhüter Adrian Arquint sagte: "Es ist nicht gut, wenn sich Wölfe zu sehr an den Menschen gewöhnen." Mit Vergrämungsaktionen versucht die Bündner Wildhut, den Wölfen Respekt einzuflößen, damit sie sich fern von Menschen halten.

Solche Maßnahmen seien in St. Gallen derzeit nicht nötig, meint Amtsleiter Dominik Thiel. Die beiden Wölfe hätten bisher keine Anzeichen geliefert, dass sie sich an den Menschen gewöhnt hätten.