Formel 1

Wolff droht Russell mit Versetzung in "Clio Cup"

Der Crash zwischen George Russell und Valtteri Bottas erhitzt die Gemüter. Mercedes-Teamchef Toto Wolff maßregelt jetzt den Williams-Piloten.

Sebastian Klein
Teilen
George Russell gibt Valtteri Bottas einen Klaps.
George Russell gibt Valtteri Bottas einen Klaps.
Screenshot

In Imola krachte es am Sonntag gewaltig. George Russell wollte Valtteri Bottas in höchstem Tempo unter Einsatz von DRS überholen, war schneller als der Mercedes-Pilot. Der Finne deckte ab, Russell hatte nicht mehr viel Platz, geriet auf den Rasenstreifen, kam ins Schleudern und schoss Bottas ab.

Beide landeten in der Wand, die Boliden waren geschrottet. Der Brite funkte an die Box, schimpfte wie ein Rohrspatz über seinen Kontrahenten. Dann stieg er aus seinem Williams, ging zum Wrack von Bottas und schrie diesen an. Schließlich gab er ihm sogar einen Klaps auf den Helm. Bottas quittierte das mit einem erhobenen "Stinkefinger".

Wolff über den Unfall

Später wurde dann auch bekannt, was sich die beiden an den Kopf warfen. "Willst du uns umbringen?", fragte Russell Bottas. Und: "Das ist eine gefährliche Strecke und ich kam mit 340 km/h an. Es ist noch feucht und wir sind auf Slicks unterwegs." Doch Bottas hatte kein Verständnis für die Vorwürfe. Er entgegnete: "Das sollte er sich selbst fragen. Er war doch derjenige, der uns beide umzubringen versuchte." Und: "Ich weiß nicht, was er wollte, denn es war eindeutig sein Fehler. Ich war nicht glücklich über ihn. Aber so ist es jetzt. Am Ende des Tages ist es ein unglücklicher Vorfall."

Jetzt meldet sich Mercedes-Boss Toto Wolff zu Wort. Der Teamchef kritisierte Russell scharf, der im Young-Drivers-Programm der Silberpfeile ist. Der Wiener sagt: "Das ist alles nicht lustig. Nach dem Cost-Cap ist der Totalverlust eines Autos das Letzte, was wir brauchen." Zur Erklärung: Durch die Reparatur von Bottas Wagen bleiben Mercedes weniger Mittel für die Weiterentwicklung. "Möglicherweise wird das einige geplante Upgrades unmöglich machen."

Wolff über Russell: "Aber es hätte die ganze Situation nie geben dürfen. Valtteri hatte miserable erste 30 Runden und hättet gar nicht dort sein sollen. Und George hätte in dem Wissen, dass die Strecke auftrocknet, dieses Manöver nie starten dürfen." Russell hätte bedachter fahren, auch darauf achten sollen, dass es sich beim gegnerischen Auto um einen Mercedes gehandelt hat.

Wolff: "Ich necke George immer, dass er bei einem gut gemachten Job irgendwann im Mercedes fahren wird. Wenn aber nicht, dann eher im Renault Clio Cup. Derzeit schaut es eher nach Clio Cup aus."

Mehr zum Thema
;