Szene

Wolfgang Böck: "Habt's mich gern!"

Heute Redaktion
Teilen

Montagabend präsentierte Wolfgang Böck sein Buch "Habt's mich gern" im Thalia Store auf der Mariahilfer Straße und erzählte aus seinem Leben.

Wolfgang Böck als „Prinzessin", „Theaterschüler" und „Benzinbruder". Montagabend präsentierte der Vollblutschauspieler, gemeinsam mit Co-Autor und Theatermacher Christoph Frühwirth, im Thalia Wien die Raststationen seiner Karriere „Habt's mich gern – On the Road. Mein Leben" (Amalthea Verlag).

Zaungäste dieser literarischen Rundreise durch sein Leben waren Freunde und Weggefährten u.a. die Schauspieler Adi Hirschal und Inge Maux, Filmproduzent Wolfgang Rest.

Gespickt ist „„Habt's mich gern" mit intimen Einblicken in Böcks Privatleben, rarem Fotomaterial und launigen Anekdoten und Schmankerln aus seinem bewegten Leben.

Eines dieser Schmankerln ist Böcks erste Erfahrung auf der Bühne im Volksschulalter. Böck: „Ich hatte keine frühkindliche Leidenschaft für die Bühne vorzuweisen. Meine einzige Erfahrung als Darsteller war die Interpretation einer Prinzessin in ,Das tapfere Schneiderlein` in der nur von Knaben bevölkerten Volksschule. Alles war für mich einzig und allein ein Gefühl, basierend auf nichts anderem als dem Befreiungsschlag, als den ich die Aufführung davon erlebt hatte. Dieses unmittelbare Aha-Erlebnis: Die bilden da oben dein Leben ab! Was dahintersteckte, wusste ich nicht."

Das erfuhr Böck erst Jahre später in Graz an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. „Ich hatte mich selbstverständlich schlaugemacht. Es gab das Reinhardt Seminar, wo die Elite studierte, die in Theaterkreisen aufgewachsen war, für die von Kindesbeinen an die Bühnenbretter die Welt bedeuteten. Vor der Begegnung mit dieser Elite hab ich Spundus gehabt. Dann gab es die Möglichkeit, am Mozarteum in Salzburg zu studieren. Ein No-Go. Salzburg mit seinem Furchen-Adel – das wäre für mich seinerzeit einem Abstieg gleichgekommen. Blieb also nur Graz."

Nach geschaffter Aufnahmeprüfung beförderte die Realität den jungen Böck schnell wieder auf den (Theater)boden zurück. „Es gab, untypisch für eine Hochschule, einen verpflichtenden Unterrichtsbeginn: 7:45 Uhr. Wir begannen jeden Tag mit einer Stunde Atemgymnastik. Wie gesagt, bei Anwesenheitspflicht. Da habe ich Disziplin gelernt. Bis fünf Uhr früh in verrauchten Jazzlokalen oder in der Likörstube hocken, keine drei Stunden später Übungen, um die Stimme zu stützen. Da lernt man das Theaterhandwerk als pures Handwerk kennen. Etwas, das jeder, und ich behaupte: wirklich jeder, erlernen kann. Dafür braucht man keine Begabung, nur Disziplin!" (vaf)