Psst, geheim! Wo sich Wiens neuste Flüsterbar versteckt

Wer durch die Tür ins "Fritzcarraldo" schlüpft, hat das Gefühl, einen verbotenen Ort zu betreten. Das gehört zum Konzept einer guten Flüsterbar. Teil der Erfahrung ist ein Spirituosenautomat an der Neubaugasse 38, der gar keine Getränke ausgibt. Durstig nachhause gehen muss deshalb niemand – sofern man weiß, welcher Knopf gedrückt werden muss.

"Heute" war in der neuen Geheimbar vorab zu Gast: Nach dem Soft Opening (14. bis 16. Juli, 19 bis 1 Uhr ) funktioniert der Knopf fürs Retourgeld Dienstag bis Samstag zwischen 19 und 3 Uhr wie eine Türklingel. Nur nicht verunsichern lassen, wenn nichts zu hören ist. Im Innern kündigt ein Licht die Gäste bei den Barkeepern an. Der Automat schiebt sich lautlos zur Seite und eine zweite Tür geht auf.

Rauchblasen platzen lassen

Rund 40 Personen passen ins "Fritzcarraldo", der Einlass funktioniert ohne Türsteher und Dresscode. "Solange Platz ist, kommt jeder rein, egal wer er ist", erklärt Barchef Sammy Walfisch, der die Bar gemeinsam mit Influencer Hank Ge betreibt. Bei Getränkepreisen von 15 bis 19 € verspricht man perfektes Service und aufregende Drinks: "Für den Preis hat sich das jeder verdient."

Ein optischer Hingucker und geschmacklich witzig ist der Tropic Daiquiri (15,50 €), über dem eine Kokosnusswolke "schwebt". Die wird am besten mit gespitzten Lippen aus der Luft geschlürft. Auf dem Ay Sencha (16 €) auf Tequila-Basis sitzt eine mit Rauch gefüllte Blase, die der Gast selbst platzen lassen darf.

Das neblige Schottland verkörpert der Cloudy River: Zu Scotch, Gin und Bitters gibt man karibisches Falernum, ein Sirup aus Zimt, Vanille, Ingwer und Piment. Eine Kokosnussschale hält mit Rosmarin aromatisierten Rauch im Glas, Garnitur ist eine vegane Lachsrolle aus dem 3D-Drucker. An einem Drink, der durch einen mit UV-Licht ausgestatteten Untersetzer gelb und grün leuchtet, wird noch gearbeitet.