Wien

"Wollten Bankomaten machen" – Trio fackelt Supermarkt a

Mit einem gestohlenen Auto knallten drei Wiener in einen Shop, wollten einen Bankomaten knacken. Doch stattdessen brannte der Supermarkt ab.

Christian Tomsits
Roman Tenschert boxte seinen Mandanten (hinten) raus. Er hatte versucht mit zwei Komplizen einen Bankomaten auszurauben.
Roman Tenschert boxte seinen Mandanten (hinten) raus. Er hatte versucht mit zwei Komplizen einen Bankomaten auszurauben.
Sabine Hertel

"Wir wollten nur den Bankomaten machen", verteidigte sich ein Trio (21, 22, 22) am Dienstag in Wien vor Gericht. Gemeinsam rasten sie in der Nacht des 22. Oktober mit einem gestohlenen Auto in die Sparfiliale in der Jedlerseer Staße in Wien-Floridsdorf, um den im Foyer stehenden Geldautomaten zu knacken. Als der Versuch am Sicherheitsglas scheiterte, soll der Erstangeklagte den Pkw angezündet haben, "um Spuren zu verwischen".

Doch die Flammen griffen aufs Geschäft über und der gesamte Markt fackelte ab – Schadensumme: fast drei Millionen Euro!

 "Ich hab’ ihm noch gesagt, wir sollten sofort verschwinden", bestritt der zweitangeklagte 22-Jährige eine Beteiligung an der Brandstiftung. Sein Verteidiger Roman Tenschert, argumentierte, dass sie in der Situation ja überhaupt keinen Sinn gemacht hätte. Da fuhr der Richter kopfschüttelnd dazwischen: "Diese ganze Aktion war völlig sinnlos!"

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    Großeinsatz in Wien-Floridsdorf
    Großeinsatz in Wien-Floridsdorf
    Leserreporter

    Anwalt erfreut über mildes Urteil für Zweitangeklagten

    Seine Urteile: drei Jahre Haft für Haupttäter (nicht rechtskräftig), 18 Monate teilbedingt für den Mandanten von Roman Tenschert – er kam nach dem Prozess sofort frei. Der Fahrer fasste nur 12 Monate bedingt aus. Besagter Supermarkt feierte übrigens eine Auferstehung wie ein Phönix der Asche und wurde am 27. April wieder eröffnet.