Österreich

WU-Ball: Computer-Panne schuld an Pleite?

Heute Redaktion
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Dass ausgerechnet Studenten der Wiener Wirtschaftsuniversität beim Verkauf der Eintrittskarten ordentlich danebengehaut haben, empört Hunderte Ballbesucher, die Samstagnacht trotz gültigen Tickets nicht in die Hofburg eingelassen wurden. Nun gibt es einen ersten Verdacht, was die totale Organisationspleite ausgelöst haben könnte - ein Fehler im Onlinesystem!

Dass ausgerechnet Studenten der Wiener Wirtschaftsuniversität beim Verkauf der Eintrittskarten ordentlich danebengehaut haben, empört Hunderte Ballbesucher, die Samstagnacht trotz gültiger Tickets. Nun gibt es einen ersten Verdacht, was die totale Organisationspleite ausgelöst haben könnte – ein Fehler im Onlinesystem!

Erst war in sozialen Medien die Rede von 1.600 zu viel verkauften Eintrittskarten, der Veranstalter – die ÖH WU – räumt im Gespräch mit "Heute" zumindest 500 zu viel abgegebene Tickets ein. Aber wie konnte das passieren? "Wir sind derzeit auf Ursachenforschung und betreiben seit Sonntag eine Fehleranalyse", sagt Lukas Fanninger, der Vorsitzende der Stundentenvertretung. Und weiter: "Wir gehen derzeit davon aus, dass ein Fehler im Onlinetool schuld an der Situation war."

Vielleicht sollten er und seine Kollegen im nächsten Jahr einen "Assistenzeinsatz" von den Kollegen der Technischen Universität (TU) anfordern. Wie auch immer: Fanninger entschuldigt sich Montagvormittag nochmals für die Unannehmlichkeiten und garantierte, dass den Betroffenen gegen Vorweis der Eintrittskarte sämtliche Kosten ersetzt werden.

Lesen Sie hier: "Gewinnmaximierung"

Yannick Shetty, Vorsitzender der JUNOS Studierenden äußerte einen anderen Verdacht: "Die ÖH hat aus Kostengründen weniger Räume als in den Vorjahren angemietet." Shetty bezeichnete dieses Vorgehen als "Riesenfrechheit" und ortet Gewinnmaximierung: "Dabei wird mit dem Ball ohnehin Kohle ohne Ende gemacht. Eintrittskarten für Nicht-Studierende kosten über 100 Euro, ein Mineral 12 Euro."

Rechtsanwalt: "Ersatz für Anreise möglich"

Festgäste, die stundenlang in der Kälte vor der Hofburg ausharren mussten und im Vorfeld des Events umsonst Hunderte Euro für Outfit, Frisur und Makeup ausgegeben hatten, machten ihrem Ärger im Internet Luft. Einige Balltiger reisten sogar extra mit dem Flugzeug aus dem Ausland an und hatte ein Hotelzimmer in Wien reserviert. Sie könnten nun sogar deutlich mehr als nur den Eintritt ersetzt bekommen, erklärt ein Jurist: Via Twitter meldete sich der Wiener Rechtsanwalt Philipp Miller zu Wort und rät allen Betroffenen, ihre Rechnungen und Quittungen aufzubewahren: "Ersatz von Anreise, Unkosten etc." sei nämlich möglich. Miller verweist auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 2010 in einer ähnlichen Causa. 

 

 

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