Österreich

Wunderheiler nahm Frau 27.500 Euro ab - tot

Heute Redaktion
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"Sie haben nur eine Brustentzündung, keinen Krebs!" Mit dieser fatalen Diagnose lockte ein deutscher Heilpraktiker eine Kärntnerin in seine Fänge.

"Sie haben nur eine Brustentzündung, keinen Krebs!" Mit dieser fatalen Diagnose lockte ein deutscher Heilpraktiker eine Kärntnerin in seine Fänge.

Vier Jahre war die Mutter eines Mädchens bei dem deutschen "Heiler" in Behandlung, verzichtete auf eine konventionelle Therapie und zahlte ihm 27.500 Euro. Die 45-jährige Frau litt an Burstkrebs.

Dann starb sie an Tumoren. Nun erhob die Staatsanwaltschaft Regensburg (D) Anklage wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung. Ernst Maiditsch, der Anwalt der Hinterbliebenen, sagt: "Für den Tod der Frau ist die Vorgehensweise des Heilpraktikers verantwortlich".

Die Unterkärntnerin suchte den Heilpraktiker, der in Deutschland und Kärnten tätig ist, auf, nachdem bei ihr Ende 2008 Brustkrebs diagnostiziert worden war. Die Ärzte des Landeskrankenhaus Wolfsberg empfahlen der Frau eine Brustentfernung (). Sie wollte eine zweite Meinung, deshalb ging sie im Jänner 2009 zu dem Heilpraktiker.

Pendel-Diagnose: Brustdrüsenentzündung

Dieser erklärte laut Anklageschrift der Patientin, sie würde nicht an Krebs leiden und habe auch keinen bösartigen Tumor, sondern lediglich eine Brustdrüsenentzündung. Zu dieser Diagnose kam er mittels Auspendeln. Als Therapie verordnete er der schwer kranken Frau „selbst hergestellte homöopathische Mittel in erheblichen finanziellen Umfang“, schreibt die Staatsanwaltschaft.

Allein für Medikamente und Behandlungen hat die Frau dem Heilpraktiker 27.500 Euro bezahlt. Nach der allgemeinen Lebenserfahrung könne man davon ausgehen, dass sich die Patientin einer angemessenen medizinischen Behandlung unterzogen hätte, wenn sie vom Heilpraktiker sachgerecht aufgeklärt worden wäre, heißt es in der Anklageschrift.  

"Sie haben keinen Krebs"

Laut Maiditsch gibt es einen Zeugen, der gesehen hat, wie der Heilpraktiker die Frau kurz vor ihrem Tod im Krankenhaus besucht hat. Sogar damals soll der Verdächtige noch gesagt haben: "Machen Sie sich keine Sorgen. Sie haben keinen Krebs."