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Wurde Ukraine-Flieger im Iran abgeschossen?

Am Mittwoch ereignete sich eine Tragödie nahe Teheran. Eine Boeing 737 stürzte ab. Alle Insassen kamen dabei ums Leben.

Heute Redaktion
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Keine Chance auf Überlebende. Das wurde bereits von der Hilfsorganisation Roter Halbmond mitgeteilt. Alle 176 Fluggäste und Crew-Mitglieder der Ukraine International Airlines starben bei dem Absturz am Montag in der Früh.

Flugzeug plötzlich vom Radar verschwunden

Direkt danach wurde von einem technischen Defekt an der Maschine gesprochen. Und genau das bringt nun Experten zum Zweifeln. So sei es laut Jakob Wert, Luftfahrtjournalist und Chefredakteur von "International Flight Network", absolut unüblich, dass man sofort nach einem Absturz den Grund dafür nennt. Normalerweise müsste man die Ursache analysieren und abschätzen. Eine Arbeit, die bis zu Wochen dauern kann. Die Beurteilung der Medien empfindet er als unglaubwürdig, wie er gegenüber "Bild" erklärt.

Im Netz verbreiten sich nun auch Screenshots von "Flightradar". Dort kann man die Routen von Fliegern nachverfolgen. Auffällig: Die Boeing 737 war zum Zeitpunkt der Katastrophe im Auftrieb. Sie wurde kontinuierlich schneller und gewann an Höhe. Nichts, was auf einen technischen Defekt hindeuten würde. Und dann plötzlich: Weg vom Radar. Eine Tatsache, die Raum für Zweifel an der Darstellung des Irans lässt.

Kommt es zur Aufklärung?

Auch wurde bekannt, dass die Bundesluftfahrtbehörde der USA eine halbe Stunde vor Absturz ein Flugverbot für die Region über dem Iran und Irak erteilt hat.

Grund dafür waren die Angriffe auf die US-Basis vor Ort. Demnach halten es Experten für möglich, dass sich der Iran auf einen Gegenschlag der Vereinigten Staaten einstellte und die Flugabwehr scharf gestellt war.

Bislang ist alles reine Spekulation. Bestätigt wurde noch nichts. Ob der Fall restlos aufgeklärt werden kann, ist zu jetzigem Zeitpunkt nicht klar. Jedoch wurden mittlerweile die Opfer bekanntgegeben. Demnach starben an Bord 82 Iraner, 63 Kanadier, 11 Ukrainer (9 davon die Crew des Flugzeuges), 10 Schweden, 4 Afghanen, 3 Deutsche und 3 Briten, wie der ukrainische Außenminister Vadym Prystaiko mitteilte.