Life

Würden Sie Ihren eigenen Urin trinken?

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: CHRISTIAN BRUN (KEYSTONE)

Spritzen, trinken oder gar einreiben? Diese Frage spaltet Anhänger auf der ganzen Welt. Die Rede ist allerdings nicht von einem Medikament, sondern von Urin. "Heute.at" hat die umstrittene Eigenurintherapie unter die Lupe genommen und klärt auf.

Spritzen, trinken oder gar einreiben? Diese Frage spaltet Anhänger auf der ganzen Welt. Die Rede ist allerdings nicht von einem Medikament, sondern von Urin. "Heute.at" hat die umstrittene Eigenurintherapie unter die Lupe genommen und klärt auf.

Genau wie die Eigenbluttherapie ist die Eigenurintherapie eine uralte Praxis der Naturheilkunde. Bereits vor tausenden Jahren schwörten Völker quer über den Globus verteilt auf die angeblich heilende Wirkung des Urins. In der Flüssigkeit sollen angeblich auch Stoffe enthalten sein, die Körperfunktionen wieder ins Gleichgewicht rücken können - wissenschaftlich belegt ist die Wirkung allerdings nicht.
Das stört die Fans allerdings nicht. Genau wie PC-Fans über die Frage Windows oder Apple uneins sind, spaltet ein Dilemma die Eigenurintherapiefanatiker: Trinken, spritzen oder einreiben?

Besonders bei Heuschnupfen, Asthma und bei lästigen Pollen soll Urin Wunder wirken. Die Experten spritzen zu Beginn der Pollensaison täglich zwei bis drei Milliliter Urin in den Muskel. Angeblich ist man Heuschnupfen nach solch einer Behandlung schon nach zwei Wochen los.

"Biologisch widersinnig"

Schulmediziner können dem Hype rund um die umstrittene Therapie nichts abgewinnen: "Selbst wenn Wirkstoffe im Urin vorhanden sein sollten, liegen sie doch in einer sehr geringen Konzentration vor. Ich finde es biologisch widersinnig, sich wieder etwas zuzufügen, was der Körper zuvor ausgeschieden hat, denn Ausscheidung ist immer auch Entgiftung" sagt Allergie-Experte Walter Dorsch zu "focus.de".

So ist die Therapie bei einigen Erkrankungen nicht zu empfehlen: Bei akuten fiebrigen Erkrankungen, schweren Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen und Erkrankungen der Leber ist von der skurrilen Methode abzuraten.