Wirtschaft

Wurstsemmel ade? Billa sperrt Feinkost in 50 Filialen

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Laut Konzernmutter Rewe fehlt es derzeit einfach an den notwendigen Fachkräften. Durch die temporäre Sperre soll die bestehende Belegschaft entlastet werden.

Sie werden als Helden des Alltags in ganz Österreich gefeiert – trotzdem stehen die Mitarbeiter des Lebensmittelhandels wegen der Corona-Krise derzeit mächtig unter Druck. Nicht nur medizinische Schutzmasken sind Mangelware, auch Fachkräfte fehlen im ganzen Land. Um die bestehende Belegschaft zu entlasten, wird die Supermarkt-Kette "Billa" nun mehrere Dutzend Feinkostabteilungen in seinen Filialen vorrübergehend schließen. Das berichtet der "Kurier" am Mittwochabend.

"An der Feinkost-Theke können nur spezialisierte Fachkräfte arbeiten, hier können Kolleginnen und Kollegen bei allem Zusammenhalt leider nicht einspringen", erklärt der Sprecher des Mutterkonzerns Rewe, Paul Pöttschacher, gegenüber der Zeitung.

Er betont, dass es definitiv keinen Warenengpass gibt: "Es ist alles ausreichend da." Stattdessen sollen die stark belasteten Mitarbeiter ihre Ruhezeiten einhalten können, "um zum Durchatmen zu kommen". In insgesamt 50 Filialen fehlen die erforderlichen Fachkräfte, weswegen dort nun auf die Feinkost-Theken verzichtet werden müsse.

So wird jetzt gegengesteuert

Welche Filialen das genau sind, ist nicht bekannt. Liebhaber von Wurstsemmeln und Co brauchen aber keine Angst haben, dass sie nicht mehr an ihre Leckereien kommen. Das hat drei Gründe:

> 50 Filialen klingt nach viel, doch hochgerechnet auf alle Billa-Standorte, das sind derzeit rund 1.100 in ganz Österreich, machen diese gerade einmal 4,5 Prozent aus.

> Die Sperre ist nur vorübergehend, wie auch Pöttschacher anmerkt. Die Feinkost solle "schnellstmöglich" wieder zur Verfügung stehen.

> In der Zwischenzeit wird ein Teil des Feinkost-Sortiments verstärkt im Selbstbedienungsbereich angeboten werden.

"Wir sind überzeugt, dass unsere Kunden in Zeiten des großen Zusammenhalts in Österreich für diese kleine Einschränkung in ihren Einkaufsgewohnheiten Verständnis haben", so der Rewe-Sprecher abschließend.