Österreich

Würth gibt Schnee-Helfern bezahlten Sonderurlaub

Die Debatte um Freistellungen und Sonderurlaube für Katastrophen-Helfer von Feuerwehr & Co. ist gerade in vollem Gange.

Heute Redaktion
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Der Brief der Geschäftsführung von Würth an alle Mitarbeiter.
Der Brief der Geschäftsführung von Würth an alle Mitarbeiter.
Bild: Facebook

Es ist keine Selbstverständlichkeit und dennoch hängt es das Unternehmen nicht an die große Glocke. Wie berichtet, ist die Debatte um Freistellungen und verpflichtenden Sonderurlaub für ehrenamtliche Helfer bei diversen Katastrophen jetzt, aufgrund des starken Schneefalls, erneut entbrannt.

Während die SPÖ fünf Tage Sonderurlaub will, der Bundesfeuerwehrverband auf ein Bonussystem bzw. eine "Belohnung" für Arbeitgeber hofft und der Salzburger Landesfeuerwehrkommandant den Bund mit klaren Worten ("Mir platzt bald der Kragen") in die Pflicht nahm, hält man sich in NÖ zurück. Befürchtet wird, dass sich Unternehmer dann zwei Mal überlegen, ob sie Feuerwehrmitglieder überhaupt noch einstellen. Der Alternativ-Vorschlag: betriebsinterne Vereinbarungen. Erst kürzlich zeigte die NÖGKK, dass das klappt – mehr dazu hier.

Schreiben an Mitarbeiter

Und heimlich, still und leise macht das eine Firma bereits seit Langem: Werkzeug-Großhändler Würth mit Sitz in Böheimkirchen (St. Pölten-Land). Erst vor wenigen Tagen erging ein Schreiben der Geschäftsführung an die Mitarbeiter. Und dieses Schreiben fand jetzt über einen Angestellten seinen Weg auf Facebook.

"Als leistungs- und erfolgsorientiertes Unternehmen haben wir sehr viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Reihen. Aufgrund ihrer Persönlichkeit sind einige in ihrer Freizeit bei freiwilligen Hilfsorganisationen tätig, die im Katastrophenfall zum Einsatz kommen", heißt es in dem Schreiben.

Und weiter: "Diese Einsätze beschränken sich aber nicht nur auf die Freizeit, sondern sind manchmal auch während der Arbeitszeit notwendig, wie z.B. beim letzten Hochwasser. Bisher haben wir die Einsätze während der Arbeitszeit bei anerkannten Hilfsorganisationen wie Rettung, Feuerwehr, Caritas, Hilfswerk etc. als Sonderurlaub bei voller Bezahlung gehandhabt. Die gleiche Vorgangsweise werden wir auch beim aktuellen Schneechaos anwenden. Wir bitten um eine entsprechende Meldung an die Personalverrechnung." Gezeichnet wurde der Brief von den Firmenchefs Alfred Wurmbrand, Willi Trumler und Mario Schindlmayr.

"Mega stolz"

Der Mitarbeiter schreibt dazu auf Facebook: "Ich bin mega stolz so einen sozialen und hilfsbereiten Arbeitgeber zu haben! Vielen Dank dafür."

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