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Omarosa gegen Trump – das ist nackte Brutalität

"Der Präsident belügt das eigene Volk" – Ex-Mitarbeiterin Omarosa Manigault Newman wettert gegen Donald Trump.

Heute Redaktion
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In einem Skandalbuch, das heute, Dienstag, erscheinen soll, erhebt die ehemalige Trump-Vertraute Omarosa Manigault Newman schwere Vorwürfe gegen den US-Präsidenten.

Omarosa, wie sie in US-Medien kurz genannt wird, betonte, sie sei zu einer Zusammenarbeit mit Sonderermittler und Trump-Erzfeind Robert Mueller bereit. Sie sei bereits von Muellers Büro kontaktiert worden. "Wenn sein Büro erneut anruft, werde ich alles mit ihnen teilen, was sie wollen", orakelte Omarosa.

"Bekloppt"

Der US-Präsident selbst attackierte Manigault Newman wie gewohnt. Sie sei „bekloppt" und unqualifiziert, schrieb er auf Twitter. „Sie hat mich mit Tränen in den Augen angefleht, ihr einen Job zu geben, und ich habe gesagt: ok. Die Leute im Weißen Haus haben sie gehasst. Sie war bösartig, aber nicht schlau." Er selbst habe sie nur selten gesehen, aber „richtig schlimme Dinge" über sie gehört, etwa dass sie ständig Treffen versäumt habe.

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In ihrem Enthüllungsbuch erhebt Manigault Newman massive Rassismusvorwürfe gegen Trump. Der "Guardian" berichtete, sie nenne Trump darin "einen Rassisten, einen Fanatiker und einen Frauenfeind". Laut "Washington Post" legte sie für einige der schwerwiegendsten Anschuldigungen aber keine Beweise vor. Das Weiße Haus wies die Darstellung empört zurück.

Berühmt durch Trump-Show

Manigault Newman wurde durch ihre Teilnahme an Trumps Show „The Apprentice" („Der Lehrling") bekannt. Das ist eine Reality-TV-Serie, in der hoffnungsvolle Jungunternehmer vor Publikum an diversen Aufgaben scheitern. Die Rolle des Referees spielte Donald Trump, damals noch Bauunternehmer und Serien-Pleitier. Omarosa hatte bei "The Apprentice" eine klare Rolle: Sie war die Böse, die Intrigante, die Hinterfotzige. Ihr Bekanntheitsgrad stieg rasant.

Mysteriöser Tod des Verlobten

Nach einer Staffel "Celebrity Apprentice" kam es 2013 zu einem Skandal, weil Michael Jacksons Schwester LaToya behauptete, Omarosa sei für den Tod ihres Verlobten, des Hollywoodstars Michael Duncan Clarke, verantwortlich.

Hochzeit im Weißen Haus



Später arbeitete sie im Wahlkampf für Donald Trump, der ihr offenbar blind vertraute. Nach seinem Amtsantritt gab er ihr einen Kommunikationsposten im Weißen Haus. Anderen Mitarbeitern soll aber stets unklar gewesen sein, was eigentlich ihr Job war. Für Schlagzeilen sorgte sie, als sie nach ihrer Hochzeit im April 2017 ungeplant mit Gästen im Weißen Haus auftauchte, um Fotos zu machen.

Gefeuert

Im Dezember 2017 verließ Omarosa ihren Posten. Sie selbst dementierte damals, dass John Kelly sie entlassen habe. In einer mitgeschnittenen Tonband-Aufnahme ist nun zu hören, wie der Stabschef ihr sagt, er wolle mit ihr über ihren Rückzug aus dem Weißen Haus sprechen. Es gebe ernsthafte Probleme mit ihrer Integrität. Manigault Newman sagte NBC News, sie habe das Gespräch aufgenommen, um sich zu schützen. Sie habe Kellys Aussagen als „Drohung" empfunden.

(GP)