Oberösterreich

Wut-Eltern wollen Politiker ihre Kinder geben

Weil das Land OÖ Schulen, Kigas, Horte und Krabbelstuben in fünf Bezirken geschlossen hat, protestieren die Eltern am Montag in Linz.

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Weil die Schulen in fünf oberösterreichischen Bezirken wegen Corona geschlossen wurde, gibt es nun Protest von Eltern.
Weil die Schulen in fünf oberösterreichischen Bezirken wegen Corona geschlossen wurde, gibt es nun Protest von Eltern.
iStock/Symbol

2017 waren es die Wut-Mütter, die vor dem Landhaus gegen die Kindergarten-Gebühr (am Nachmittag) protestierten und deshalb ihre Kinder Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) zur Betreuung geben wollten. 

2020 sind es die Wut-Eltern, die genau das wieder machen wollen. In den Sozialen Medien macht gerade der Aufruf einer verärgerten Mutter die Runde. Am Montag um 8 Uhr wollen die Eltern ihre Kinder dem Landeshauptmann zur Betreuung übergeben.

Ärger über Corona-Schließungen

Hintergrund der Aktion ist die Schließung von Schulen, Kindergärten, Krabbelstuben und Horten in Linz, Wels und den Bezirken Linz-Land, Wels-Land und Urfahr-Umgebung. Diese wurden am Freitag zugesperrt, um das Corona-Virus im Zaum zu halten und die Zahl der Infizierten in den Griff zu bekommen (wir berichteten).

Eine Maßnahme, die viele Eltern nicht verstehen und sie vor Probleme stellt, was die Betreuung ihrer Kinder betrifft. Der Linzerin Birgit Kornmüller platzte der Kragen. Auf Facebook schreibt sie: 

"Ich fühle mich absolut im Stich gelassen! Ad hoc und völlig planlos schließt die OÖ Landesregierung alle Schulen und Kindergärten. Verrückterweise lockert die Bundesregierung am selben Tag die Beschränkungen in der Gastronomie, für Sportevents und Großveranstaltungen. Das verstehe ich nicht und kann es auch meiner 8-jährigen Tochter nicht erklären."

LH soll Kinder betreuen

Deshalb hat sie einen Vorschlag an alle Eltern, denen es ähnlich geht: "Nehmen wir die Rolle unseres LandesVATERS ernst und bringen wir ihm am Montag, 6.7. um 8.00 Uhr unsere Kinder ins Landhaus. Soll sich doch unser Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander - die das beide beschlossen haben - gleich einmal um unsere Kinder kümmern."

Kornmüller weist in ihrem Aufruf übrigens deutlich darauf hin, dass für alle Teillnehmer Maskenpflicht gilt und die Abstandsregeln eingehalten werden müssen. Der Landeshauptmann selbst wird freilich nicht zugegen sein, aber seine Stellverterterin und Bildungsreferentine Christine Haberlander wird mit den Eltern ein Gespärch führen.

Weiterer Anstieg der Fallzahlen in Oberösterreich

Unterdessen steigt die Zahl der in Oberösterreich positiv auf das Corona-Virus gesteteten Menschen weiter an. In den vergangenen 24 Stunden (Stand Sonntag 12 Uhr) wurden über 60 neue Fälle registriert. Damit sind in OÖ derzeit 382 Menschen mit Covid-19 infiziert. Die meisten (121) mittlerweile im Bezirk Linz-Land, gefolgt von der Stadt Linz (106).  Mittlerweile gibt es auch keinen Bezirk mehr, der corona-frei ist.

382 Menschen in Überösterreich sind derzeit (Stand Sonntag 12 Uhr) positiv auf Covid-19 getestet.
382 Menschen in Überösterreich sind derzeit (Stand Sonntag 12 Uhr) positiv auf Covid-19 getestet.
Land OÖ

Corona-Kontrollen in Linz

Weil die Zahlen weiter steigen, werden nun wieder die geltenden Regeln (Abstand, Masken in Öffis etc.) wieder genauer kontrolliert. In Linz etwa war die Polizei vor allem auf der Donaulände unterwegs. Laut Auskunft der Polizei waren 20 Beamtinnen und Beamte bei der Schwerpunktkontrolle dabei. Neben zahlreichen Ermahnungen weil die Abstandsregeln nicht eingehalten wurden, wurden auch 10 Organstrafen ausgetellt. Zudem wurden drei Wirte bestraft, die die Sperrstunde (1 Uhr) nicht eingehalten hatten.

Ebenfalls kontrolliert wurden jene Menschen, die in Quarantäne geschickt wurden, fünf von 109 waren allerdings nicht zu Hause. Sie werden nun bestraft. 

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    Die Polizei in Linz machte am Wochenende intensive Kontrollen im Zusammenhang mit den Corona-Regeln.
    Die Polizei in Linz machte am Wochenende intensive Kontrollen im Zusammenhang mit den Corona-Regeln.
    Mike Wolf