Österreich

Wut-Posting! Wiener Politiker saß in AUA fest

AUA-Passagiere saßen Sonntag eineinviertel Stunden in einem Flugzeug fest, weil die Reifen platt waren. Mittendrin: ein ÖVP-Nationalrat.

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Dieses Posting (siehe unten) lässt kaum Raum für Interpretationen. "Nie wieder AUA", schreibt Christoph Vavrik (56) auf Facebook. Der gelernte Betriebswirt und frühere Geschäftsführer von "Danone" sitzt seit 2013 im Nationalrat.

Was war passiert? Vavrik wollte Sonntag an Bord einer AUA-Maschine von Wien nach Athen fliegen. Doch als das Boarding abgeschlossen war, rührte sich nichts. Lange nichts. Eineinviertel Stunden lang nicht.

Seltsame Reaktion

Grund: Erst nachdem alle 164 Passagiere im Airbus 321 saßen, stellte man bei einem letzten Check fest, dass die Reifen zu stark abgefahren sind und nun ausgetauscht werden müssen.

"Auf meine Beschwerden meinte die Stewardess", schreibt Vavrik auf seiner Facebookseite, "ich solle doch froh sein, dass dies dem Kapitän aufgefallen ist, und wir nicht bei der Landung in Athen einen Reifenplatzer haben ..."

Auch ein AUA-Sprecher stellte auf "Heute"-Anfrage am Sonntag klar, "dass Sicherheit absolute Priorität" habe: "Es tut uns aber natürlich sehr leid, dass unsere Passagiere warten mussten." Beim letzten Rundgang um den Flieger, den die Piloten standardmäßig vor dem Abflug immer durchführen, sei ihnen beim "Zwillingspaar" unter der linken Tragfläche aufgefallen, dass einer der beiden Reifen defekt war und getauscht werden musste.

Das Technik-Team rauschte an, führte den Reifenwechsel durch, doch, so der AUA-Pressemann: "Dafür ist der Check ja da, dass so etwas auffällt. Und: 164 Passagiere aus- und dann wieder einsteigen zu lassen, hätte keine Zeitersparnis gebracht. Sie wurden im Flieger selbstverständlich mit Erfrischungen verpflegt." Die Maschine nach Athen hätte laut Austrian Airlines um 10:15 Uhr abheben sollen, letztendlich wurde es 11.12 Uhr.

90 Euro Gebühr

Immerhin: Die Reparatur ging dann flotter als geplant, statt 90 Minuten dauerte sie nur 75 Minuten. Und weil der Pilot "Gas" gab, landete die Maschine nur 45 Minuten verspätet in Griechenland.

Verärgert ist Vavrik trotzdem. "Wenn ich mit meiner Familie auf Urlaub fahre, dann checke ich auch am Tag davor die Reifen", sagt er zu "Heute".

Geladen war er schon in die Maschine gestiegen. Weil sein Handgepäck zwei Kilo Übergewicht hatte, wollte ihm die AUA 90 Euro abknöpfen. "Und dann sind haben sie bei ihren Fliegern nicht einmal die Reifen in Ordnung".

(red)

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