Zwischenzeitlich waren bis zu 300 Straßen wegen Schnee oder Überflutungen gesperrt, selbst die A1 oder A2 wurden hüfthoch von Wassermassen überströmt. Mittlerweile herrscht dort großteils wieder freie Fahrt.
Anders ist das in Sachen Schienenverkehr. Die Infrastruktur und die Sicherheitssysteme hierfür sind deutlich komplizierter und aufwendiger wieder instand zusetzen. Oberleitungen durch umgestürzte Bäume beschädigt, Trassen komplett unterspült, Bahnhöfe unter Wasser.
Tauern- und Südstrecke sind seit Montagnachmittag wieder befahrbar, großes Sorgenkind bleibt ausgerechnet die wichtigste Verbindung Österreichs: die Weststrecke. 50.000 Menschen reisen normalerweise täglich hier entlang, ein Schienenersatzverkehr ist wegen dieser Massen nicht möglich. Wie lange die Sperre noch dauert? "Bis auf Weiteres", heißt es von den ÖBB dazu. Die Reisewarnung wurde bis Donnerstagabend verlängert.
Zwischen Osten und Westen des Landes gibt es derzeit also keine Verbindung per öffentlichem Verkehr, auch nach Deutschland kommt man nicht. Unangenehm ist das besonders für viele Urlauber, die nun in Wien gestrandet sind – obwohl die ÖBB bereits Mitte vergangener Woche vor Reisen warnten und appellierten, diese zu verschieben.
Während um Wien zigtausende Einsatzkräfte gegen die Wassermassen kämpften, tausende Menschen ihre Existenz verloren, dutzende Gemeinden entlang der Weststrecke geflutet waren und vier Menschen starben, machte sich unter den Reisenden am Hauptbahnhof Unmut breit.
"Die Ordner wissen nichts voneinander", wetterte eine deutsche Reisende in der "ZiB 1" – "Katastrophe!" Mitten in der Haupthalle des Wiener Hauptbahnhofs behauptet sie: "Man lässt uns im Regen stehen und verhungern." Im Hintergrund ist dabei ein McDonald's-Schild zu sehen, bis zum Leberkas Pepi wären es keine 30 Schritte. "Ich könnte kotzen", so die Reisende abschließend.
Die ÖBB erklären natürlich, dass es sich aktuell um eine Katastrophensituation handelt. Durch den Umfang der Ausfälle sei eben kein Schienenersatzverkehr im herkömmlichen Sinn möglich. Einen Bus-Notfallplan gibt es sehr wohl.