Niederösterreich

Wutbäuerin über Genderwahn: "Kränkung unseres Berufes"

Bäuerin Silke Dammerer aus Ybbs fordert von Kärntens Landeshauptmann eine Entschuldigung. "Wir sind selbständige Unternehmer, keine Leibeigene."

Tanja Horaczek
Silke Dammerer und ihr Mann Josef sind verärgert.
Silke Dammerer und ihr Mann Josef sind verärgert.
Privat

Landwirtin Silke Dammerer aus Ybbs (Melk) machte sich bereits 2016 als Wutbäuerin einen Namen (Anm.: Sie schrieb ein Wut-Posting auf der Facebook-Seite des Bundeskanzleramts über die Wahl von uruguayischem Rindfleisch für den Abschied der National-Elf), jetzt schießt sie wieder scharf.

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    Silke Dammerer und ihr Mann Josef sind verärgert.
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    Privat

    "Unser Berufsstand wird ins Lächerliche gezogen"

    Derzeit stößt ihr der überbordende Genderwahn aus Kärnten mehr als sauer auf – mehr dazu hier. "Bauer und Bäuerin ist man mit viel Stolz, über Generationen hinweg, mit Liebe zur Natur und mit der Tradition verbunden. 'Landwirtschaftliche Beschäftigte' klingt für mich, als wären wir die neuen Leibeigenen des Kärntner Landeshauptmannes, ich finde das einen Skandal! Scheinbar gibt es in Kärnten keine anderen Sorgen", wettert Bezirksbäuerin Dammerer.

    Denn laut dem neuen „Genderleitfaden für Kärnten“ sollen Kärntens Bauern „Landwirtschaftlich Beschäftigte“ heißen. Der 71-seitige Leitfaden für gendergerechte Sprache im Amtsgebrauch wurde aber schon vom Kärntner Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber heftig kritisiert. Jetzt setzt der Niederösterreichische Bauernbund nach.

    „Wir lassen uns in Niederösterreich sicher nicht unseren Berufsstand ins Lächerliche ziehen,“ so Silke Dammerer, die für den Bauernbund ins Rennen bei der Landtagswahl geht. Hinter ihrer Meinung steht der gesamte Bauernbund.  „Angesichts der dramatischen Teuerung, die unseren Bauern große Sorgen bereitet, ist das eine Verhöhnung der Extraklasse“, meint auch Niederösterreichs Bauernbunddirektor Paul Nemecek.

    "Wir Bauern fordern eine Entschuldigung"

    Besonders die unterschwellige Botschaft, dass die Eigenständigkeit der Bauern untergraben wird, stößt allen Landwirten in NÖ auf. „Die Bauern sind selbstständige Unternehmer und sicher bei niemandem beschäftigt. Vor Jahrhunderten haben wir für dieses Recht gekämpft und das lassen wir uns ganz bestimmt nicht von der Kärntner Landespolitik absprechen“, zeigt Nemecek einen weiteren wichtigen Aspekt auf.

    "Wir lassen uns nicht sicher nicht kleinreden und fordern eine Entschuldigung der Kärntner Landesregierung für dieses Dokument“, so Dammerer abschließend.