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Wütender Mob zündet "Corona-Klinik" an

Im Iran wächst die Angst, dass die Regierung die Corona-Krise herunterspielt. Am Freitag entlud sich die Spannung in Gewalt.

Heute Redaktion
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Proteste wegen des Coronavirus sind im Iran außer Kontrolle geraten. Demonstranten steckten am Freitag ein Spital in Bandar Abbas in Brand. Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, wonach sich Coronapatienten aus der vom Virus schwer betroffenen Stadt Ghom darin befanden.

Ein wütender Mob bildete sich vor dem Krankenhaus. Sprechchöre gegen die Regierung wurden angestimmt, dann brannte man das "Corona-Spital" nieder. Laut Lokalmedien wollten die Einwohner in Bandar Abbas damit verhindern, dass mit dem Virus infizierte Patienten aus anderen Teilen des Landes in ihrer Gemeinde betreut werden.

Todeszahlen im Iran divergieren

Regierungsvertreter bezeichneten die Informationen, wonach Patienten nach Bandar Abbas gebracht wurden, als unbegründete Gerüchte. Das betroffene Spital habe keine Corona-Fälle aufgenommen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es im Iran bis Samstag 593 Infektionen und 43 Tote, die BBC hingegen vermeldete 210 Tote durch Covid-19 in der islamischen Republik. Unter Iranern wächst unterdessen die Angst, dass die Regierung das Ausmaß der Gesundheitskrise herunterspielt.