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Xiaomi 11 Lite 5G NE im Test: Mehr als eine Neuauflage

Das erst sehr junge Xiaomi Mi 11 Lite 5G hat bereits einen Nachfolger. Doch das Smartphone mit dem Zusatz "NE" ist mehr als nur eine Neuauflage.

Rene Findenig
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    Beim neuen Xiaomi 11 Lite 5G NE handelt es sich um eine neue Version des Xiaomi Mi 11 Lite 5G, das "NE" steht dabei für "New Edition". 
    Beim neuen Xiaomi 11 Lite 5G NE handelt es sich um eine neue Version des Xiaomi Mi 11 Lite 5G, das "NE" steht dabei für "New Edition".
    Heute

    Handys bauen kann Xiaomi, an der Übersichtlichkeit der Modellreihen muss man allerdings noch arbeiten. Vor lauter neuen und noch neueren Modellen sehen sich viele Interessierte gerade nicht heraus, immerhin hat Xiaomi teils zeitgleich, teils hintereinander die Modelle Mi 11 Ultra, Mi 11, Mi 11i, Mi 11 Lite 5G und Mi 11 Lite vorgestellt – und nun gibt es bereits auch das Xiaomi 11T Pro ("Heute"-Test folgt demnächst) und das Xiaomi 11 Lite 5G NE, den Mi-Zusatz hat Xiaomi mittlerweile gestrichen.

    Beim neuen Xiaomi 11 Lite 5G NE handelt es sich um eine neue Version des Xiaomi Mi 11 Lite 5G, das "NE" steht dabei für "New Edition". Im "Heute"-Test spielt das Gerät seine Stärken aus und zeigt, dass es mehr als nur eine schnelle Neuauflage ist. Ganz neu sind nämlich nicht nur die Farben – neben Schwarz und Weiß auch Pink und Blau –, sondern auch das Innenleben des Smartphones. Um einen Preis ab 369 Euro je nach Modell gibt es zudem einen günstigen 5G-Einstieg.

    Schickes Design abseits des Durchschnitts

    Was sofort auffällt: Das Xiaomi-Handy ist trotz seiner beeindruckenden Größe mit nicht einmal 158 Gramm ein absolutes Leichtgewicht, liegt weich und trotzdem sicher in der Hand. Das Design wirkt modern und schick: Das Smartphone ist leicht mit einem abgerundeten Rahmen im Metalldesign an den Kanten glänzend, die matte Kunststoffrückseite wirkt so hochwertig, als ob sie aus Glas wäre. Top: Fingerabdrücke und Kratzer hält das Xiaomi 11 Lite 5G NE perfekt fern.

    Hingucker ist das Kameramodul in der oberen Ecke, das quadratisch ausgefallen ist.
    Hingucker ist das Kameramodul in der oberen Ecke, das quadratisch ausgefallen ist.
    Heute

    Das "pinke" Modell sieht in der Realität schön blassrosa aus und verändert je nach Sonneneinstrahlung die Farbe von einem kräftigeren Rosa bis hin zu einem leichten weiß-bläulichen Farbton. Hingucker ist das Kameramodul in der linken oberen Ecke, das quadratisch ausgefallen ist. In der Erhebung finden sich rechts ein Kamera-Objektiv und darunter der Blitz, links davon gibt es noch minimal weiter hervorstehende Ergebung, die zwei weitere Kamera-Linsen beherbergt.

    Fingerabdruck durch Taste statt Display

    Da das Gerät nicht einmal sieben Millimeter dick (oder besser gesagt dünn) ausgefallen ist, stört das leichte Hervorstehen des Moduls kaum. Auf der Vorderseite schließt das Display zum Rahmen hin eben ab, ein Rand ist dabei deutlich zu sehen, aber er wurde minimal gehalten. Dennoch ist es ein kleiner Hinweis darauf, dass man es hier nicht mit einem Highend-Flaggschiff zu tun hat. Schutz gibt es durch Gorilla Glass 5, der Fingerabdrucksensor findet sich als Taste an der rechten Seite des Gehäuses und nicht unter dem Display.

    Wer den Power-Button nicht gleichzeitig als Fingerabdrucksensor verwenden will, kann das Smartphone auch per PIN, Muster oder Gesichtserkennung entsperren. Die Frontkamera wurde beim Xiaomi 11 Lite 5G NE als Punchhole in der oberen linken Display-Ecke umgesetzt, der Zugewinn durch den fehlenden Kamera-Notch gefällt gut. Der Bildschirm selbst ist mit 6,55 Zoll groß ausgefallen, das kontrastreiche OLED-Display löst mit maximal 2.400 x 1.080 Pixel per FullHD+ auf. Das reicht bei der Schärfe Normalnutzern vollauf, die Helligkeit ermöglicht zudem ein Ablesen bei Sonneneinstrahlung.

    Ein Gerät, das sich nicht verstecken muss

    Der Bildschirm liefert zudem einige Funktionen, die man nur bei teureren Geräten erwarten würde: Eine Bildwiederholrate von 120 Hertz ging es nicht, mit 90 Hertz liegt man aber über vielen Mittelklasse-Konkurrenten, außerdem hat Xiaomi HDR10 und eine Abtastrate von 240 Hertz ins Display verpackt. Im Inneren arbeitet der Snapdragon 780G Prozessor, gehobene Mittelklasse also. Hier werden keine Preissegment-Rekorde gebrochen, verstecken muss man sich aber auch nicht. Je nach Modellvariante beträgt der Arbeitsspeicher 6 oder 8 Gigabyte, ebenso typisch für die Mittelklasse.

    Die Kamera kommt auch in der Nacht ganz gut zurecht, nur die Details verwaschen sichtbar.
    Die Kamera kommt auch in der Nacht ganz gut zurecht, nur die Details verwaschen sichtbar.
    Heute

    Wählen darf man bei den Modellen ebenso zwischen 128 und 256 Gigabyte internem Speicher. Dieser lässt sich per microSD-Karte sogar erweitern, dafür muss man dann auf einen der beiden 5G-fähigen SIM-Slots verzichten. Eine Kopfhörer-Klinkenbuchse gibt es nicht, dafür toll klingende Stereo-Lautsprecher, NFC und Bluetooth 5.2. Schade: Wasserdicht nach IP-Zertifizierung ist das Smartphone nicht. Dafür ist der Akku stark: Er fasst 4.250 Milliamperestunden und hält auch bei Vielnutzern mehr als einen Tag durch, per 33 Watt ist er zudem in rund 70 Minuten schnell geladen.

    Mehr als nur eine schnelle Neuauflage

    Bleibt die Kamera. Die knipst auf der Vorderseite mit 20 Megapixel (MP) und liefert dabei knackscharfe Porträts ab, da gibt es keinerlei Makel. Auf der Rückseite arbeiten eine Hauptkamera mit 64 MP, eine Ultraweitwinkellinse mit 8 MP und eine Telefoto-Makrolinse mit 5 MP zusammen. Eine Konstellation, die man vom Vorgänger Mi 11 Lite 5G kennt. Entsprechend identisch fallen die Ergebnisse aus. Bei Tageslicht gibt es scharfe Fotos mit schönen Kontrasten und vielen Details, bei fernen Objekten kommt es zu etwas Bildrauschen. In der Nacht gibt es noch immer sehr knackige Fotos, bei denen nur die Details verwaschen, die Kamera schlägt sich jedoch bei Dunkelheit überraschend gut. Bei Zoom (10fach per Tele) schwächelt das System allerdings in Sachen Schärfe und Details dann doch. Insgesamt gibt es ein Gut in der Mittelklasse.

    Trotzdem, dass nicht viel Zeit zwischen der New Edition und dem Original liegt, ist die neue Variante des Xiaomi-Smartphones keine schnelle und billige Neuauflage des Vorgängers geworden. Einige Features wie die Prozessor- und Speicherausstattung sowie die (etwas darüber liegende) Kameraleistung entspricht der typischen Mittelklasse bei Smartphones, Design Haptik und Bildschirm kratzen dagegen schon an der Oberklasse. Punkten kann das Xiaomi 11 Lite 5G NE im "Heute"-Test vor allem mit seinem ansprechenden Bildschirm, dem schicken Design und neuer Technik wie 5G sowie einem tollen Preis für das Gesamtpaket, das auch anspruchsvolle Nutzer zufriedenstellen wird.