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Xiaomi Mi Smart Projector 2 im Test: Bombast-Beamer

Kleiner Beamer, große Leistung: Der Xiaomi Mi Smart Projector 2 überzeugt im Test mit tollem Bild, schlauen Funktionen und einem günstigen Preis.

Rene Findenig
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Xiaomi Mi Smart Projector 2 im Test: So gut wie keine Abstriche zu einem TV-Gerät.
Xiaomi Mi Smart Projector 2 im Test: So gut wie keine Abstriche zu einem TV-Gerät.
Heute

Kann ein Beamer ein modernes Fernsehgerät ersetzen? Zu großen Teilen ja, wie der Xiaomi Mi Smart Projector 2 zeigt. Dank schlauer Funktionen und absolut simpler Bedienung macht er TV-Geräten Konkurrenz – was ihm an Anschlussmöglichkeiten fehlt, macht er mit Flexibilität bei der Benutzeroberfläche und den Einsatzmöglichkeiten wieder wett. Der Preis ist dabei ebenfalls Konkurrenzfähig: Den Xiaomi Mi Smart Projector 2 gibt es ab eigentlich erst ab 600 Euro, das Gerät ist mittlerweile aber kostenmäßig etwas gesunken und bereits um 480 Euro zu haben. "Heute" hat den smarten Kompakt-Beamer getestet.

Mit einer der schwierigsten Fragen räumt der Xiaomi Mi Smart Projector 2 gleich beim Auspacken auf: Wo er denn Platz haben soll. Das kompakte Gerät wiegt nur knapp über einem Kilogramm und misst 11,5 x 15 x 15 Zentimeter. Damit hat der Beamer auf jedem Tisch, jedem Kasterl oder sogar jedem Regal Platz. Auch das Aufstellen funktioniert kinderleicht: Das Gerät einfach aus der Packung nehmen, mit dem Anschlusskabel an eine Steckdose stecken und schon läuft das Ding. Dem Nutzer bleibt nun die Wahl, ob er den Beamer per Smartphone und Bluetooth oder aber über das Gerät selbst einrichten will.

Absolut perfekte Abstimmungsfunktionen

Die Einrichtung selbst erfolgt wie bei jedem Android-Fernseher, denn auch am Beamter läuft als Betriebssystem Android TV. Den Großteil der Einrichtung übernimmt die Oberfläche selbst, als Nutzer muss man den Beamer nur mit dem WLAN verbinden und – um alle Funktionen nutzen zu können – mit dem eigenen Google-Account verknüpfen. Atemberaubend: Bei jedem Start adjustiert der Beamer selbst die Bildgröße, den Beamerwinkel und die Bildschärfe und zaubert so in beinahe jeder Position ein unglaublich scharfes und gutes Bild an die Wand. Die Abstimmungsfunktionen sind geradezu perfekt.

    Bei jedem Start adjustiert der Beamer selbst die Bildgröße, den Beamerwinkel und die Bildschärfe und zaubert so ein unglaublich scharfes und gutes Bild an die Wand.
    Bei jedem Start adjustiert der Beamer selbst die Bildgröße, den Beamerwinkel und die Bildschärfe und zaubert so ein unglaublich scharfes und gutes Bild an die Wand.
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    Neben der guten Bildqualität ist das Geniale dabei, dass der Nutzer den Beamer so gut wie überall aufstellen kann. Vom Küchentisch auf die Wand projiziert mit 60 Zoll großem Bild? Das klappt ebenso toll wie der Umzug des Beamers ins weiter weg stehende Bücherregal mit einem bis zu 120 Zoll großem Bild. Kleine Winkelveränderungen gleicht der Xiaomi Mi Smart Projector 2 dabei ohne Probleme aus, so dass immer ein sehr rechteckiges, "gerades" Bild statt verzogenen Kanten entsteht. Alternativ lässt sich ein Standard-Stativ benutzen, der Beamer besitzt dazu auf der Unterseite eine Schraubverbindung.

    Dutzende verschiedene Inhalte zur Auswahl

    Im Betrieb lassen sich am Projektor entweder Filme und Serien über das Smartphone auf den Beamter streamen oder aber man nutzt direkt den Projektor für die Film-Auswahl. Dabei lassen sich Android-traditionell Apps wie Amazon Prime Video, Netflix oder YouTube auf der Benutzeroberfläche installieren, auch Zugang zu verschiedenen Sender- und TV-Mediatheken gibt es ebenso wie zu Dutzenden weiteren Streaming-Diensten. Das Projektionsverhältnis des Beamers beträgt 1,2:1, der angezeigten Screen besitzt ein 16:9-Format mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) bei 60 bis maximal 120 Zoll.

    Bei direkter Sonneneinstrahlung sind TV-Geräte in der Praxis dem Beamer überlegen, denn dann wird das Bild sehr hell bis unerkennbar. Je mehr Schatten oder Dunkelheit es gibt, desto besser wird aber auch das Bild, verstecken muss sich der Projektor da vor Fernsehern nicht. Eine Auffälligkeit gibt es aber, die jedoch nicht wirklich stört: Steht der Projektor etwas schräg am Tisch, so dass der Lichtstrahl nicht mehr auf geradem Weg auf die Wand trifft, wird der Leuchtstrahl des Beamers sichtbar. Wird der Beamer dagegen auf seine Standfüße möglichst eben auf eine Fläche abgestellt, verschwindet der Strahl.

    Lüftergeräusch ist hörbar, aber akzeptabel

    Der ideale Abstand zur Projektionsfläche beträgt laut Xiaomi 1,6 bis 3,2 Meter, im Test waren aber auch ein paar Zentimeter mehr oder weniger kein Problem. Klasse ist, dass der Beamer nicht fix mit dem Netzteil verkabelt ist, so kann dieses auch getauscht werden – sollte etwa das doch recht knapp bemessene Kabel von knapp über 1,5 Metern nicht ausreichen. Einen eingebauten Akku besitzt der Beamer wiederum nicht – der hätte wohl so groß ausfallen müssen, dass das Gerät unhandlich und weit größer ausgefallen wäre. So aber kann der Beamer jedoch ganz einfach eingepackt und mitgenommen werden.

    Lässt sich so gut wie überall aufstellen: der Xiaomi Mi Smart Projector 2.
    Lässt sich so gut wie überall aufstellen: der Xiaomi Mi Smart Projector 2.
    Heute

    Als Lichtquelle kommen LED-DLP-Lampen zum Einsatz, die Helligkeit beträgt laut Xiaomi 500 Lumen. Die Bildanpassung erfolgt durch Autofokus und Multi-Angle-Keystone-Korrektur, im Betrieb wird der Beamer zwar spürbar warm, bleibt aber auch nach mehrere Stunden mit maximal 28 Dezibel halbwegs ruhig. Das Geräusch des Lüfters wird zwar wahrgenommen, da es sich aber um einen konstanten Laut statt ein Ein- und Ausschalten handelt, blendet man ihn nach nur wenigen Augenblicken schon geistig aus. Was man dagegen hört, – und das klein, aber fein – sind die integrierten Lautsprecher mit 2 x 5 Watt.

    Wenig Anschlüsse, aber viele Möglichkeiten

    Zwar gibt es keinen fetten Surround-Sound auf die Ohren, wie ihn TV-Geräte oder Soundbars liefern, schlecht ist der Dolby-Klang des Beamers aber nicht. Sitzt man relativ nahe am Gerät, ist der Eindruck sogar sehr gut – je weiter man davon wegrückt, umso mehr geht dem Klang dann aber die Power aus. Behelfen kann man sich da mit den Anschlussmöglichkeiten des Beamers: Verbaut ist nämlich ein klassischer 3,5-Millimeter-Audioausgang, über den Kopfhörer oder aber auch Lautsprecher angeschlossen werden können. Außerdem gibt es bei den Anschlüssen einmal USB 2.0 und einmal HDMI.

    Auch Chromecast wird unterstützt, so lassen sich Inhalte extrem leicht auf den Beamer streamen. Generell ist die Bedienung komplett ohne Makel: Android TV tut, was es soll, und das kinderleicht und schnell. Außerdem lassen sich so gut wie alle Apps im Play Store finden und installieren. Zur Bedienung liegt in der Packung übrigens eine Fernbedienung mit Google-Assistant-Unterstützung bei. Sie ist sehr simpel aufgebaut und erinnert an die Amazon-Fernbedienung – das reicht vollkommen aus. Auch wenn der Beamer insgesamt wenige Anschlüsse besitzt, lässt sich sehr viel mit diesen machen.

    So gut wie keine Abstriche zu einem TV-Gerät

    Per USB-Anschluss lassen sich etwas Speichersticks oder externe Festplatten mit Videoinhalten anhängen, per HDMI kann man außerdem Geräte wie den Laptop oder Streaming-Sticks mit dem Beamer verbinden – oder aber man kann alles einfach streamen. Abstriche muss man da mit Mediatheken und Co. auch zu einem normalen Fernsehprogramm nicht hinnehmen. Als Arbeitsspeicher werken im Projektor ausreichende zwei Gigabyte, außerdem gibt es einen kleinen internen Speicher mit 16 Gigabyte. Selbst der Stromverbrauch ist nicht überschießend, 50 Watt pro Stunde werden vom Hersteller genannt.

    Besonders gut gefällt, dass die ausgezeichnete Bildqualität von 60 bis 120 Zoll konstant bleibt.
    Besonders gut gefällt, dass die ausgezeichnete Bildqualität von 60 bis 120 Zoll konstant bleibt.
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    Zusammenfassend: In hellen Umgebungen wird man nicht so viel Freude am Beamer haben, denn da wird das Bild einfach zu hell und unkenntlich, außer man nutzt den Beamer auf Mindestabstand zur Projektionsfläche. Kann man die Umgebung aber schön abdunkeln oder nutzt den Projektor in der Nacht, überzeugt die Bildqualität mit ausgezeichneter Schärfe und tollen Farben. Der Hintergrund muss dabei übrigens nicht zwingend weiß sein – auch Wände mit blassen Farbtönen stören das Erlebnis nicht sonderlich. Besonders gut gefällt, dass die ausgezeichnete Bildqualität von 60 bis 120 Zoll konstant bleibt. Bei Dunkelheit ist der Xiaomi Mi Smart Projector 2 im Test ein Bombast-Beamer.

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