Wirtschaft

XXXLutz spart Steuern über Malta-Konstruktion

Heute Redaktion
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Bild: XXX Lutz

Der Möbelriese XXXLutz setzt wie viele andere Konzerne auf eine Malta-Konstruktion, um Steuern zu sparen. Nun interessiert sich laut "Standard" angeblich die heimische Finanz dafür. Und nicht nur das: Auch eine geplante Gesetzesänderung könnte den Konzern treffen.

Der Möbelriese XXXLutz setzt wie viele andere Konzerne auf eine Malta-Konstruktion, um Steuern zu sparen. Nun interessiert sich laut "Standard" angeblich die heimische Finanz dafür. Und nicht nur das: Auch eine geplante Gesetzesänderung könnte den Konzern treffen.

Der schränkt den Abzug von Lizenzzahlungen in Steuerparadiese steuerlich ein.

Bei Lutz verwaltet eine auf der Mittelmeerinsel Malta ansässige Gesellschaft Lizenzen im Wert von 341 Mio. Euro. Der Konzern will sich dazu nicht äußern, es gehe dabei um das "strafrechtlich geschützte Finanzgeheimnis", heißt es vom Möbelriesen.

Mini-Steuerpflicht auf Malta

Laut "Standard" ist die Konzerngesellschaft XXXLutz Marken GmbH mit neun Mitarbeitern in Österreich und Malta registriert. Die Geschäftsführung sitzt auf der Insel - damit ist das Unternehmen in dem kleinen EU-Land steuerpflichtig. Theoretisch werden Gewinne dort mit 35 Prozent Körperschaftsteuer belastet, dank großzügiger Rückerstattung sinkt der Satz aber auf 5 Prozent.

In Österreich zahlen Firmen 25 Prozent KÖSt, vor der Steuerreform 2004/05 unter dem damaligen ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel und dem blau-schwarzen Finanzminister waren es 34 Prozent.

Kleinere Steuerpflicht in Österreich

Lutz spaltete 2007 Lizenzen ab, so der "Standard". Die mittels Gutachten ermittelte Summe von 341 Mio. Euro ergibt sich demnach in erster Linie aus der Marke XXXLutz mit 230 Mio. Euro, dazu kommen u. a. die Möbeldiskonter Möbelix und Mömax. Den einzelnen Konzerngesellschaften würden die Lizenzen in Rechnung gestellt. Im Geschäftsjahr 2012/13 sollen sie 53,7 Mio. Euro überwiesen haben, wodurch deren Bemessungsgrundlage für die Besteuerung entsprechend geschmälert wurde.

Der Möbelkonzern setzte 2012/13 1,72 Mrd. Euro um und erwirtschaftete ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von gut 200 Mio. Euro.

Malta beliebter Standort

Lutz ist nicht das einzige Unternehmen, das die Steuervorteile von Malta nutzt. Auch die deutschen Konzerne BMW, BASF oder Deutsche Bank profitieren von den Rückerstattungsmöglichkeiten - die auch von großen Steuerberatungskanzleien aktiv beworben werden. Ob die geplante Gesetzesänderung in Österreich XXXLutz trifft, ist laut "Standard" noch nicht klar.

Die Regierung will prinzipiell Konzernen Möglichkeiten streichen, Gewinne zwecks Steuerschonung hin- und herzuschieben. Sowohl bei Zins- und Lizenzzahlungen als auch bei der Gruppenbesteuerung sind Einschränkungen geplant.