Yoga für Obdachlose – Samariterbund sammelt Spenden

Wer auf der Straße lebt oder gelebt hat, hat mit existenziellen Sorgen zu kämpfen. Themen wie Sport rücken hier verständlicherweise in den Hintergrund. Im Chancenhaus Kerschensteingergasse (Meidling) des Samariterbundes weiß man jedoch, wie gut vor allem Yoga für Körper und Geist ist – und will dieses Angebot auch all jenen Menschen zur Verfügung stehen, die sich die oft teuren Einheiten nie leisten könnten.

Für kurze Zeit den Alltag ausblenden

Das Chancenhaus ist eine Wohnungsloseneinrichtung für Frauen, Männer und Paare – jeweils in unterschiedlichen Gebäudetrakten. Es wird Beratung und Betreuung angeboten – mit dem Ziel, dass die Bewohner langfristig in eigene, nicht betreute Wohnungen vermittelt werden.

Ein neues Betreuungsprojekt ist die wöchentliche Yoga-Einheit am Donnerstagabend. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig und soll den Bewohnern die Möglichkeit geben, für kurze Zeit abzuschalten, "runter zu kommen" und sich wohler im eigenen Körper zu fühlen. Gestartet hat die Initiative eine Betreuerin vor Ort, die gleichzeitig als Yogalehrerin tätig ist und die Stunden kostenlos zur Verfügung stellt.

Yogamatten können gespendet werden

Bei den Bewohnern stößt es auf offene Ohren: "Sie nehmen das Angebot sehr gut an", freut man sich beim Samariterbund. "Alles, was gut für Körper und Geist ist, möchten wir gerne unterstützen und wir freuen uns sehr, dass wir jetzt durch die Initiative der engagierten Yogalehrerin die Möglichkeit haben, unseren Bewohnern verstärkt Gutes zu tun“, so Susanne Drapalik, die sich fürs "Heute"-Shooting selbst an der Yogamatte versuchte. 

Was zum Vergnügen allerdings noch fehlt, sind genügend Yogamatten. Der Samariterbund bittet daher um Sachspenden. Wer also seine alte Matte nicht mehr braucht, kann sie direkt im Haus Kerschensteinergasse abgeben. Geöffnet ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr. Mehr Infos zum Haus auf www.samariterbund.at