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Yorkshire - Land der Geister und Legenden

Land: D, Genre: Stadtbild

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Englands Norden ist Grenzland, Zankapfel und Schmelztiegel. Kelten, Römer, Wikinger, Normannen haben hier gesiedelt, einander bekämpft, voneinander gelernt. Jahrhundertelang. York zum Beispiel: Die Römer nannten diese Stadt Eboracum. Unter den Angel-Sachsen hieß sie Eoforwic. Im neunten Jahrhundert eroberten sie die Wikinger und gaben ihr den Namen Jorvik. Daraus wurde dann York. Im Zentrum der Stadt liegt das Münster, das größte gotische Gotteshaus nördlich der Alpen. Genauso berühmt ist York aber wegen seiner Geister. 504 an der Zahl. Damit gilt diese nordenglische Stadt als "die verwunschenste der Welt". Und 25 Kilometer nördlich von York befindet sich mit dem Herrensitz Castle Howard das vollkommenste Barockschloss Englands. Vor 300 Jahren wurde es von John Vanbrugh erbaut. Vanbrugh war eigentlich Dichter und Dramatiker; er hatte in seinem Leben noch nie als Architekt gearbeitet. Den Auftrag bekam er, weil er und der Bauherr Charles Howard, der dritte Earl of Carlisle, Mitglieder im selben Club waren. Die Täler und Moore von Yorkshire haben immer schon Dichter inspiriert. Walter Scott etwa, Charles Dickens oder Sylvia Plath. Am engsten ist die Gegend mit den Werken dreier Pfarrerstöchter verbunden. Eine von ihnen schwärmt von der Heimat: "In meinem Rücken und zu beiden Seiten breiten sich große Moore, und weit über dem Tal zu meinen Füßen steigen in Wellen die Berge auf ... und das Heidekraut wächst tief und wild bis an die Ränder." Yorkshire ist Brontë-Country.