Kein Ticket, kein Problem! Das dachte sich wohl der berühmte YouTuber Marvin Wildhage. Alles was man braucht um trotzdem beim Eröffnungsspiel der EURO zwischen Deutschland und Schottland dabei zu sein, ist eine gefälschte Akkreditierung und ein Kostüm des EM-Maskottchens Albärt.
Der 27-Jährige ging ganz normal in die Allianz Arena in München, stand im Kostüm am Spielfeldrand. Vor dem Stadion war der YouTuber mit zwei anderen Männern vorgefahren. Er wurde von den Sicherheitsleuten durchgewunken, obwohl die gefälschten Ausweise nicht gescannt werden konnten.
Ein gültiger Parkausweis reichte den Securitys. Wildhage und seine Kollegen waren aber vorbereitet. Mit einem schwarzen VW Bus, mit der Aufschrift "Volkswagen Mobilitätsservice" fuhren sie vor.
Im Teddy-Kostüm stand der Deutsche auf dem Rasen neben Stewarts und Kameraleuten vor der deutschen Fankurve. Eine Mitarbeiterin der UEFA bemerkte den Schwindel, rief das Sicherheitspersonal. "Einige Zeit später wurden die beiden 27-Jährigen im Stadioninnenbereich durch Sicherheitspersonal kontrolliert und der Polizei übergeben", sagte ein Polizeisprecher.
Die gefälschten Akkreditierungen, Kameras, verschiedene Aufnahmegeräte und das Kostüm wurden beschlagnahmt. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Urkundenfälschung, Erschleichen von Leistungen und Hausfriedensbruchs.
"Der Sicherheitsdienst der UEFA hat hier klar versagt. Das ist ein Sicherheitsrisiko", sagte ein Polizist zu "Bild". Vom Polizeisprecher hieß es: "Das Polizeipräsidium München ist weiterhin in enger Abstimmung mit dem Veranstalter und hat diesen insbesondere hinsichtlich der Durchführung von Kontrollaufgaben beim Einlass zum Stadion sensibilisiert."
Seitens der UEFA sagt ein Sprecher: "Die UEFA hat die Situation bewertet und die notwendigen organisatorischen Maßnahmen eingeleitet. Drei Personen wurde der Zutritt zu den Stadien der UEFA EURO 2024 untersagt."
Für den europäischen Fußballverband ist diese Aktion ein Fiasko. In den Vorbereitungen auf die EURO stand Sicherheit an höchster Stelle. Bayerns Innenminister Joachim Herrman meinte: "Der Vorfall muss schnell und konsequent nachbereitet werden."