Politik

Zadic flucht zweimal täglich auf Bosnisch

Justizministerin Alma Zadic (Grüne) hat dem Magazin "biber" ein Interview ohne Worte gegeben. Sie antwortete nur in Zahlen.

Heute Redaktion
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Dem Magazin "biber" hat Justizministerin Alma Zadic ein Interview in Zahlen gegeben. Darin gibt sie Berufliches, aber auch Privates preis.

Fluchen auf Bosnisch

Die gebürtige Bosnierin hat mit dem Notendurchschnitt Eins maturiert. Die Frage, wie oft sie täglich in ihrer Muttersprache Bosnisch flucht, beantwortet sie mit Zwei. Ein Mal pro Monat isst Zadic bei McDonald's, ein Besuch in ihrer Heimatstadt Tuzla geht sich nur einmal im Jahr aus.

In Sachen Politik zeigt sie an: Sie will noch mindestens fünf Jahre lang politisch tätig sein. Wobei sie niemanden hat, zu dem sie aufschaut. Wie viele aktuelle PolitikerInnen Österreichs bewundert sie? Null.

Links und rechts

Die ideologische Distanz zwischen den beiden Regierungsparteien legt der aktuelle Weltrekordhalter Usain Bolt in 9,58 Sekunden zurück. Auf einer Skala von 1-100 stuft sich die Grüne Zadic nämlich selbst 50 Meter links der Mitte ein, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP)hingegen 50 Meter rechts der Mitte.

Noch weiter rechts stehen zwei Bekannte der Justizministerin. In ihrem Bekanntenkreis gibt es nämlich zwei FPÖ-Wähler, wie sie verrät. Unter Zadics Twitter-Followern tummeln sich 30 Identitäre. Diese gehören möglicherweise zum Kreis der Verdächtigen, die Zadic in diesem Jahr (es ist knapp 2 Monate alt) 25.500 Hassnachrichten geschickt haben. Sie werden derzeit auf strafrechtliche Inhalte geprüft, heißt es. Den Hassnachrichten stehen immerhin auch Glückwünsche gegenüber, die sie zu ihrem Amtsantritt bekommen hat. 1.380 von ihnen kamen aus Bosnien.

20 Prozent Sicherheitshaft

Auch zu Zadics Arbeitsalltag erfährt man im "biber"-Interview einiges. Etwa, dass Zadic 15 Stunden pro Tag arbeitet. 38 Prozent ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Migrationshintergrund. 40 Prozent wiederum sprechen ihren Namen falsch aus.

Wenn sie könnte, würde Zadic 11 Verfassungsgesetze ändern. Dafür bedarf es allerdings einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Einfacher, wenn auch nicht umstrittener, wird die geplante Einführung einer Sicherheitshaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass das kommt, schätzt Zadic auf 20 Prozent.

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