Na brumm! Wienerin sammelte über 800 Teddybären

Bis zum 26. Februar kann man die kleinen Lieblinge der Sammlerin Lucie Pejcl (73) im Bezirksmuseum bestaunen. Viele Jahre hat sie auf ihr Hobby verwendet und nun können große und kleine Tier-, Spiel- und Bärenfreunde das Ergebnis bestaunen: Hunderte Bären hat sie seit ihrer Kindheit gesammelt und einige davon tummeln sich derzeit im Ottakringer Bezirksmuseum.

Lucie Pejcl sammelt Bären in jeder Form: Bärenspiele, Schneekugeln mit Bären, Bärengeschirr, Bärenmöbel, Bärenschuhe, Bärenrucksackerl und auch Bärenbücher sind Teil ihres Sammeluniversums. Ungefähr dreimal so viel, wie jetzt im Museum zu sehen ist, hat die Sammlerin bei sich Zuhause, so ist sie stets in bester Gesellschaft.

Am Beginn des Sammelns stand ein Verlust

Begonnen hat ihre Leidenschaft mit einer traurigen Geschichte. Als Kind hatte Lucie Pejcl einen Bären, den sie sehr lieb hatte. Mit der Zeit war der Kleine etwas verschmuddelt. Die Mutter machte kurzen Prozess und verbrannte den Bären. "Damals waren die ja noch aus natürlichen Werkstoffen gefertigt", so Bezirksmuseumsleiter Jochen Müller gegenüber "Heute". "Das hat Lucie Pejcl sehr getroffen. Diese Lücke könnten selbst alle Bären der Welt nicht füllen." Seitdem konnten es gar nicht genug Bären für sie sein. Auch Freunde und Bekannte wussten, womit sie der Ottakringerin eine Freude machen konnten und so wuchs die Sammlung auf 800 Tiere an. 

Herzensbrecher für jeden

Der Bär Paddington hat seit den 50er Jahren die Herzen der Menschen weltweit erobert, der großen und der kleinen. Ja, selbst das der Queen hatte der süße Bär mit den guten Manieren und dem blauen Dufflecoat gewonnen. So gibt es neben Paddington und Matrosenbären eine große Spannbreite an weiteren Charakteren, mit großen Füßen, mit lieben Knopfaugen, mit wilden Pelzmustern oder ganz konventionell – für jeden ist mindestens ein Herzensbrecher dabei.

Die rund 200 Schulkinder die im Schuljahr mit ihren Lehrern vorbei kommen, um etwas über ihren Bezirk zu lernen sind jedenfalls "sehr schwer weg zu bekommen aus dem Vorraum", so die Beobachtung von Jochen Müller. Der Vorraum ist etwa 15 Quadratmeter groß, dort zwinkern die Bären den Besuchern von der Decke, den Wänden und von kleinen Stühlchen und Körbchen aus zu. Jeder Platz in dem Raum ist besetzt von den kleinen Freunden.

Ein Ottakringer zeichnet seine Jugendträume

Abgerundet wird die Schau von Zeichnungen des Ottakringers Gerhard Freund (1949-1992). Er liebte es, stundenlang in den Zeichnungen und Abenteuern von Comic-Helden in Comic-Heftchen der 1950er und 60er Jahre abzutauchen. Irgendwann griff er selbst zum Stift. Er brachte es sich einfach selbst bei und verwirklichte zwischen seinem 10. und 16. Lebensjahr die Helden seiner Jugend auf Papier: schnelle Autos, Tarzan, Siegurd und Nick. Mit seinen Zeichnungen und den Bären finden nun in der aktuellen Ausstellung Kinder-, Jugend- und Sammlerträume zueinander.

Das Bezirksmuseum am Richard-Wagner-Platz 19b freut sich jeden Donnerstag von 16 bis 19 Uhr auf Besucher. Auch am Sonntag ist von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, Spenden werden angenommen.