Wirtschaft

Zähes Ringen um AUA-KV bis zum Schluss

Heute Redaktion
Teilen

Am Montag läuft die von AUA-Management gesetzte Abstimmungsfrist für den neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal aus. Bis Montagmittag soll die Belegschaft zu einer Entscheidung gekommen sein. Der Druck von Mutter Lufthansa wird größer, diese will in der ersten Maiwoche Ergebnisse sehen.


Das .
"Bis morgen haben wir auf jeden Fall Zeit", wenn ein abstimmungsreifes Papier auf dem Tisch liege, sagte AUA-Bord-Betriebsratschef Karl Minhard am Sonntag. Er will in jedem Fall weiter verhandeln. Heute Nachmittag lief die bisher letzte von acht Informationsveranstaltungen für die AUA-Bordleute, die seit Donnerstag Basis für das Votum bis Montag sein sollten.
75 Prozent der "teuersten" Piloten müssen zustimmen

Sollte es zu keiner Einigung kommen, will die AUA den umstrittenen Betriebsübergang einleiten. Auch im Abstimmungsprocedere sind die Bedingungen für die Bezügegruppen unterschiedlich: Die (teuersten) Piloten (KV alt) müssten zu 75 Prozent zustimmen, bei den unter KV neu fliegenden Mitarbeitern reicht eine einfache Mehrheit.
Niemand will aber das ganze Paket nochmals ganz neu aufschnüren, das im Wesentlichen Abschlagszahlungen im Gegenzug für saftige Gehaltseinbußen und den Verzicht auf Arbeitszeit- und Pensionsprivilegien vorsieht. Fest steht auch, dass die Lufthansa in der ersten Maiwoche für ihren Aufsichtsrat Ergebnisse aus Wien sehen will. Auch in den Gremien der deutschen Konzernmutter sind Beschlüsse über die Details des Sparpakets bei der österreichischen Tochter AUA schon überfällig.
Beobachter sahen nun die Gefahr, dass gerade Flugbegleiterinnen oder auch Copiloten mangels Detailkenntnissen über "ihre" Punkte in dem Pakt von Betriebsrat und Management eine "Kapitänslösung" sehen könnten und sich der Zustimmung zu der von Management und Bord-Betriebsrat unterschriebenen Grundsatzvereinbarung enthielten. Laut Standard war vor dem Wochenende unter anderem noch die zentrale Frage offen, ob die vereinbarten kollektivvertraglichen Abfertigungen mit 6 Prozent oder mit 50 Prozent zu versteuern sind. Unmut herrschte auch wegen des Wegfalls der Überstundenbezahlung. Da sei es schon besser bei Flyniki zu fliegen, wurden Piloten zitiert.
Erste Betriebsratssitzung bei "Niki"

Bei "Niki" geht es diese Woche übrigens gerade auch um KV-Fragen. Die Belegschaft der von Niki Lauda gegründeten und mittlerweile ganz der deutschen Air Berlin gehörenden Billigfluggesellschaft hat sich mit dem 1. Mai einen symbolträchtigen Tag für die Wahl ihres ersten Betriebsrates ausgesucht. Eines der Hauptziele der Neo-Betriebsräte bei Niki: Fixanstellungen für die bisherigen Leiharbeiter. Die bisherige Leasingkonstruktion gehörte aufgelöst, findet die Gewerkschaft. Der Niki-Vorstand hingegen will daran festhalten.
APA/red