Politik

"Zahlen nichts" – Kogler hat die Nase gestrichen voll

Vizekanzler Werner Kogler spricht jetzt in einem Facebook-Video ein Machtwort und nimmt die Millionenerben in Österreich ins Visier.

Andre Wilding
Vizekanzler Werner Kogler findet in einem Video deutliche Worte.
Vizekanzler Werner Kogler findet in einem Video deutliche Worte.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

"Ich bin Werner Kogler und ich bin für eine Millionärssteuer für Millionenerben!" – mit diesen deutlichen Worten beginnt ein Video von Vizekanzler Werner Kogler, das am Samstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht worden ist. Darin spricht sich der Grünen-Chef erneut für eine Erbschaftssteuer aus.

Denn: "Wer sein Leben lang hackelt, der zahlt für eben dieses Arbeitsleben hunderttausende Euro Steuern und Abgaben. Aber gleichzeitig passiert das: Jene, die viele Millionen erben, fette Villen, astronomische Aktienpakete oder sonstige riese Vermögen, zahlen genau Nichts! Null, Niente, Nada!"

"Himmelschreiende Ungerechtigkeit"

Der Vizekanzler führt zudem weiter aus: "Also zahlen diese Millionenerben auch nichts für die öffentlichen Aufgaben, für die sozialen Errungenschaften und für die Gemeinschaft." Durch die immer höheren Millionenerbschaften, werden die Vermögen von Wenigen immer noch größer, stellt Kogler klar.

"Das ist doch eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!", so Kogler. "Die Millionenerben sollen ihren fairen und gerechten Beitrag leisten. Und ich will, dass dieser Beitrag jenen zugutekommt, die viel leisten, aber wenig verdienen. Und da fallen mir viele ein."

Kogler meint etwa Personen, die in der Pflege arbeiten oder "jene, die in den Kindergärten für unsere Kleinsten ihr Bestes geben". "Schlicht, weil es fair, sozial und gerecht ist. Red ma darüber", so der Vizekanzler.

"In vielen Bereichen fehlt Geld"

Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, begrüßt Vizekanzler Koglers Vorstoß zur Einführung einer Millionärssteuer, wie sie die GPA seit Jahren fordert: "In vielen Bereichen fehlt Geld, die Herausforderungen der Zukunft sind enorm. Nur, wenn Millionäre und Milliardäre endlich ihren gerechten Beitrag leisten, können wir die Schieflage im Steuersystem bekämpfen."

"80 Prozent der Steuern zahlen Arbeitnehmer und Konsument. Es ist höchst an der Zeit, dass wir auch jene zur Kasse bitten, die mehr als genug haben. Leere Ankündigungen, wie wir sie aus der grünen Regierungshälfte schon oft vernommen haben, sind aber zu wenig. Das Thema ist zu wichtig für parteipolitische Hickhack-Aktionen", so Teiber.

"In Österreich besitzt die ärmere Hälfte der Bevölkerung 2,8 Prozent des Vermögens, das reichste Prozent dagegen besitzt 40 Prozent des Vermögens. Diese Schieflage ist enorm. Die ÖVP muss ihre Blockadehaltung als Schutzherrin der Reichen endlich beenden. Umfragen zeigen, dass auch unter den ÖVP-Wählerinnen und -Wählern eine Mehrheit für die Einführung von Millionärssteuern ist", verweist Teiber auf eine Umfrage des IFES-Instituts, die bei ÖVP-Wählern eine Zustimmungsrate von 76 Prozent zeigt.

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