Immer wieder fordert der ukrainische Präsident seine Landsleute zum Zusammenhalt gegen Russland auf. Trotzdem drücken sich viele vor dem Kriegsdienst. Jetzt hat Selenski genug.
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Wegen Korruptionsvorwürfen hat Selenski alle Leiter der für die militärische Rekrutierung zuständigen Regionalbüros entlassen. Das System solle von Menschen geleitet werden, "die genau wissen, was Krieg ist und warum Zynismus und Bestechung in Kriegszeiten Hochverrat sind", schrieb Selenski am Freitag im Onlinedienst Telegram.
Demnach sollen ukrainische Männer mehrere Tausend Dollar Schmiergelder bezahlt haben, um dem Wehrdienst zu entkommen. Über einen bestimmten Fall schreibt der britische "Guardian". Ein 39-Jähriger soll 5000 Dollar Schmiergeld bezahlt haben, um an gefälschte Papier zu kommen und so dem Einsatz an der Front zu entkommen. So soll er beim Ausreisen aus der Ukraine im April den Soldaten an der Grenze seine Ausreisepapiere übergeben haben, aus denen hervorging, dass er an einer schweren Wirbelsäulenverletzung leide. Damit sei er vom Wehrdienst und vom Ausreiseverbot für erwachsene Männer befreit.
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Es wird angenommen, dass seit dem Beginn des Konflikts im Februar des vergangenen Jahres eine beträchtliche Anzahl ukrainischer Männer das Land auf illegale Weise verlassen hat. Die genaue Anzahl der Personen, die Schmiergelder gezahlt haben könnten, ist natürlich nicht quantifizierbar.
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Bei solchen Berichten ist aber immer Vorsicht geboten: Diese werden gerne von pro-russischen Akteuren verwendet, um Fake News zu streuen und der Ukraine zu schaden. Einige Videos, die Festnahmen von Wehrdienst-Verweigerern zeigen sollen, wurden dahingehend manipuliert.