Welt

Zahlreiche Jugendkrawalle in Schweden

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: AP

In Vororten von Schwedens Hauptstadt Stockholm hat es in der Nacht auf Donnerstag wieder Krawalle gegeben. Zahlreiche Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, Polizisten mit Steinen attackiert. Mindestens ein Polizist sei verletzt worden, berichteten Medien. Eine Polizeiwache ging in Flammen auf.

Es war bereits die vierte unruhige Nacht in Folge. Seit Sonntag hat es jede Nacht zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und teilweise maskierten Jugendlichen gegeben. Hintergrund ist offenbar der Tod eines 69-Jährigen, den die Polizei - nach offiziellen Angaben in Selbstverteidigung - erschossen hatte. In Husby, einem Vorort im Norden Stockholms, gingen die Jugendlichen zum ersten Mal auf die Straße, warfen Steine und setzten Autos in Brand.

Gewalt gegen Einsatzkräfte inakzeptabel

Schwedens Justizministerin Beatrice Ask will die Gewaltausbrüche nicht tolerieren. Angriffe auf Polizisten oder Rettungskräfte seien "inakzeptabel", sagte sie. Schweden wird von einem bürgerlichen Minderheitskabinett regiert. Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt hatte bereits am Dienstag zu Ruhe aufgerufen.

Vertreter der Zivilgesellschaft sehen die Krawalle als Ausdruck von Ausgrenzung. "Wir erleben eine Gesellschaft, die sich immer mehr spaltet und in der die soziale und wirtschaftliche Kluft immer größer wird", sagte Rami Al-Khamisi, Mitbegründer einer Organisation, die sich für einen gesellschaftlichen Wandel in den Vororten Stockholms einsetzt.