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Zahnarzt: Keine Termine für Erdogan-Wähler!

Heute Redaktion
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Hier keine Schmerzbefreiung für Erdogan-Sympathisanten
Hier keine Schmerzbefreiung für Erdogan-Sympathisanten
Bild: Reuters//Leserreporter

Wer Erdogan wählt, soll draußen bleiben: Ein Innsbrucker Mediziner provozierte mit dieser Ansage in seiner Praxis. Auch die Kammer hat sich eingeschaltet.

Das Türkei-Referendum am Ostersonntag hat auch in Österreich Wellen geschlagen. Ein Großteil jener Türken, die hierzulande stimmberechtigt waren, hat mit "Ja" für Recep Tayyip Erdogans Verfassungsreferendum gestimmt. Ein Zahnarzt in Innsbruck hielt von der Politik des immer autoritärer regierenden Machthabers aber nichts. Und zeigte das auch in seiner Praxis.

"Menschen, die mit der Politik von Erdogan einverstanden sind, werden gebeten, keine Termine zu vereinbaren", richtete der Mediziner den Patienten per Anschlag in seiner Ordination aus. Darunter ein Bild des Machthabers, durchgestrichen, und der Ausruf "hayir!" ("nein!").

Im Internet haben sich seither Zeugen über die harte Ansage beschwert. Und auch die "Heute"-Redaktion erreichten Zuschriften von Lesern, die mit der Botschaft nicht einverstanden waren. Im Gespräch mit "Heute" erklärte der Mediziner am Montag, er habe den Anschlag wieder abgehängt. "Die Zahnärztekammer hat mir dazu geraten." Er habe keinem Patienten aus politischen Gründen die Behandlung verwehrt.

Keine Flüchtlinge in Wiener Praxis

Erst 2016 gab es einen ähnlichen Fall in Wien. Der Allgemeinmediziner Thomas U. wollte in seiner Praxis keine Flüchtlinge behandeln. Er verkündete dies mit einem Plakat auf seiner Ordinationstür und via Facebook. Nachdem er nicht bereit war, seine Aussage zurückzuziehen verlor er seinen Vertrag bei der Wiener Gebietskrankenkasse.

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