Formel 1

Zanardi-Unfall: "Hörte ein schreckliches Kreischen!"

Der schwere Unfall von Formel-1-Legende Alex Zanardi versetzt die Sportwelt in Schockstarre. Sein Trainer war der erste Helfer am Unfallort.

Phillip Platzer
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Alex Zanardi
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"Er hatte seinen Helm verloren. Ich hörte nur einen lauten Knall und das schreckliche Kreischen eines Gegenstandes, der mitgeschleift wurde", sagt Paolo Bianchini, der mit Mario Valentini, dem technischen Direktor der Paracycling-Nationalmannschaft, im Betreuerwagen hinter Zanardi herfuhr.

Kurz vor dem Unfall schwärmte die Motorsport-Legende noch von der Umgebung: "Eine Minute vorher sagte er mir noch: Er sei der glücklichste Mensch auf der Welt, weil er in so einer schönen Gegend Sport machen kann", so der Unternehmer.

"Er atmete noch und seine Frau rannte sofort zu ihm", schildert Bianchini im Corriere della Sera.

Heikle neurochirurgische Operation

Der ehemalige Formel-1-Pilot wurde nach dem Zusammenprall mehr als drei Stunden operiert. Die Ärzte berichten von einer "heiklen neurochirurgischen Operation."

Laut Nachrichtenagentur AP erlitt Zanardi ein schweres Kopftrauma. Sein Trainer berichtet, dass er nach dem Unfall bei Bewusstsein gewesen sein und sogar gesprochen haben soll.

Unfall mit LKW

Der 53-Jährige war mit seinem Handbike auf einer Landstraße nahe Pienza unterwegs gewesen, als er die Kontrolle über das Bike verloren hatte. Medienberichten zufolge war der Italiener bergab unterwegs, als er gegen einen LKW krachte, sich dabei schwere Verletzungen zuzog.

Der Italiener, der drei Mal Paralympics-Gold holte, war mit rund 50 Behindertensportlern auf dem Weg, Italien von Norden nach Süden zu durchqueren. Italiens Premierminister Giuseppe Conte hatte dem 53-Jährigen auf Twitter bereits Mut zugesprochen. "Du hast nie aufgegeben und mit deiner außergewöhnlichen Willenskraft tausende Schwierigkeiten gemeistert. Komm schon, Alex, gib nicht auf. Ganz Italien kämpft mit dir."