Wintersport

Zauchensee ausgelassen: Schmidhofer beendet die Saison

Nicole Schmidhofer hat genug – zumindest für diese Saison. Die Steirerin erklärte am Dienstag die Saison 2021/22 für beendet. 

Heute Redaktion
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Nicole Schmidhofer
Nicole Schmidhofer
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"Ich bin müde, mein Körper ist müde", erklärte die Super-G-Weltmeister von 2017 am Dienstag. Und verkündete, in der laufenden Saison keine Rennen mehr zu fahren. "Ich habe 13 Monate lang alles gegeben. Jetzt brauche ich einmal Ruhe", meinte die Steirerin, die im kommenden Winter wieder angreifen möchte. 

Schmidhofers Karriere stand vor einem Jahr bereits vor einem unfreiwilligen Schlusspunkt. "Dass ich überhaupt wieder zurück bin, ist ein Wunder", meinte die Steirerin zuletzt. Vor einem Jahr kam sie beim Rennen in Val d'Isere schwer zu Sturz. Damals durchschnitt sie nach einem Sturz mit 116 km/h die Fangnetze und verschwand dahinter. Ihr linkes Bein war zerstört. Die Diagnose: Verrenkungsbruch, Riss der Seitenbänder im Knie, Kreuzband kaputt. Sogar eine Amputation stand im Raum.

Der lange Weg zurück

"Die ersten fünf Tage im Spital musste man abwarten und schauen, ob die Gefäße im Bein halten. Ich habe das nicht mitgekriegt, weil ich mit Schmerzmitteln vollgepumpt war. Aber es war wirklich knapp", berichtete Schmidhofer. Die Amputation blieb ihr erspart, nicht aber der lange und harte Weg zurück.

Vier Operationen, eine monatelange Reha. Die Ärzte meinten: "Wir hoffen, dass du eines Tages wieder gehen kannst." Schmidhofer über diese Zeit: "Ich dachte bereits an mein Comeback auf den Ski. Wir lagen weit auseinander." Am Ende gelang der Steirerin der Weg zurück - bis zur Abfahrt in Zauchensee.

Rückzieher in Zauchensee

Dort sah sie im Training, wie ÖSV-Kollegin Tamara Tippler die 72 Prozent steile Startrampe hinunterschoss und nach sechs Sekunden 120 km/h erreichte. Der "Schmidzwerg" zog daraufhin den Start zurück, im Super-G trat sie zumindest als Vorläuferin an. "Es fühlt sich nicht so an, dass es passen würde", gab sie zu.

Auch einen Start bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar hakte Schmidhofer bereits frühzeitig ab. "Ich habe Olympia gesehen, brauche es nicht noch einmal. Es reicht sowieso nicht, um im Medaillenkampf einzugreifen. Andere im Team sind besser und schneller – sie haben es verdient", erklärte sie.

Deshalb hakt die Steirerin nun die Saison ab. Der Fokus liegt bereits auf dem nächsten Winter. Denn Schmidhofer ist eine Kämpferin. Das hat die Speed-Spezialistin schon mehrmals unter Beweis gestellt. 

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