Österreich

Zeckengefahr auch in der Stadt nicht gebannt

Heute Redaktion
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Heuer gab es bereits eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an FSME-Fällen in Österreich. Die Gefahr lauert laut Ärztekammer überall – auch in der Stadt.

Schon mindestens 84 Menschen sind heuer in Österreich nach Zecken-Stichen an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt, zumindest drei davon sind an den Folgen der Infektion gestorben. Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) appelliert daher an alle Österreicher, sich gegen diese gefährliche und unheilbare Erkrankung impfen zu lassen bzw. beim Arzt überprüfen zu lassen, ob eine Auffrischungsimpfung nötig ist.

Kein Risiko eingehen

"FSME ist eine schwere Erkrankung, die wir bis dato nicht heilen können und die bis zum Tod führen kann. Diese Gefahr lässt sich mit einer korrekten FSME-Impfung komplett vermeiden – jeder sollte für sich und insbesondere für seine Kinder diese Möglichkeit nutzen und kein unnötiges Risiko eingehen", betont der Leiter des ÖÄK-Impfreferats, Rudolf Schmitzberger.

Auch jetzt im Sommer sei es noch nicht zu spät für die Impfung: Die Saison dauere infolge der Klimaerwärmung mittlerweile bis weit in den Herbst hinein. Auch müsse man immer wieder darauf hinweisen, dass die Impfempfehlung für das gesamte Bundesgebiet gelte.

So sei in Österreich kein Gebiet FSME-frei. Weder in der Stadt noch im Hochgebirge sei man vor der Zeckengefahr gebannt. Schmitzberger appelliert an ÄrztInnen die Impfung allen Patienten ans Herz zu legen, auch solchen, die sich nur temporär in Österreich aufhalten wie z.B. Austausch-Studenten, ausländischen Arbeitskräften, Asylwerbern oder auch Touristen.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns bzw. der Hirnhäute, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird. Dieser Erreger wird durch Zecken übertragen.

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Impfschema

Der Österreichische Impfplan empfiehlt die Impfung für alle Menschen ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Im Einzel- und Ausnahmefall kann die Impfung auch schon ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat verabreicht werden. Für Kinder gibt es einen eigenen Impfstoff. Die Impfstoffe sind grundsätzlich gut verträglich. Nach der ersten Teilimpfung besteht noch kein kompletter Impfschutz, dieser erhöht sich aber mit der zweiten Teilimpfung und liegt nach der dritten bei de facto hundert Prozent.

Generell besteht die Impfung aus einer dreiteiligen Grundimmunisierung (ein- bis mehrmonatige Intervalle) und laufenden Auffrischungsimpfungen: die erste nach drei Jahren, dann alle fünf Jahre. Ab dem 60. Lebensjahr ist eine Auffrischung alle drei Jahre empfohlen, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter weniger schnell reagiert.

Wenn nötig, kann auch ein Schnellimmunisierungsschema zum Einsatz kommen, bei dem die zweite Teilimpfung je nach verwendetem Impfstoff bereits nach einer bzw. zwei Wochen und die dritte Teilimpfung nach drei Wochen, respektive fünf Monaten durchgeführt wird.

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(red)