Österreich

Zehn Jahre Haft für Mordversuch an eigener Tochter

Heute Redaktion
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Eine 34-jährige Frau ist am Donnerstag am Landesgericht Korneuburg zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Sie versuchte, ihre neunjährige Tochter zu ersticken. Sie gab dem Kind zuerst Tabletten, presste ihr dann einen Polster ins Gesicht und legte ihr (und sich selbst) dann Frischhaltefolie übers Gesicht.

Acht Geschworene entschieden am Donnerstag im Landesgericht Korneuburg darüber, ob die Angeklagte des versuchten Mordes an ihrer eigenen Tochter schuldig ist. Das Urteil fiel mit 7 zu 1 eindeutig aus. Die Verteidigung hatte auf versuchten Totschlag bzw. auf einen untauglichen Versuch plädiert.

Da weder die Beschuldigte noch der Staatsanwalt etwas gegen das Urteil einzuwenden hatten, ist es rechtskräftig. Sie wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Das Geständnis der Frau milderte das Strafmaß, genauso wie der bisher ordentliche Lebenswandel. Auch die Tatsachen, dass sie unter dem Einfluss von Schlafmitteln stand und es nur bei dem Versuch blieb, nannte Richter Martin Bodner in seiner Begründung.

Gemeinsam mit dem Kind sterben

Die Mutter wollte gemeinsam mit ihrem Kind sterben. Sie hatte sich 2012 vom Vater scheiden lassen. Vor dem Schlafen-gehen gab sie dem Mädchen ein Medikament, das sie in Limonade auflöste. Die Mutter selbst trank daraufhin ein Glas Sekt, in dem sie einige Schlaftabletten aufgelöst hatte.

"Vor dem Papa retten"

Dann ging sie ins Schlafzimmer ihrer Tochter und presste ihr einen Polster aufs Gesicht. Das Mädchen konnte sich befreien. Daraufhin sagte die Mutter: "Ich muss dich vor dem Papa retten" und ging in die Küche. Dort schnitt die Frischhaltefolie in zwei Teile und schlug ihrem Kind vor, ein "Spiel" zu spielen, wer länger die Luft anhalten kann.

Das "Spiel" endete, als die Neunjährige Angst bekam und beide Folien wegzog, ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt schon fast bewusstlos. Das Mädchen lief zu Nachbarn und holte Hilfe, diese verständigten die Rettung.