Nach dem Umschwung in Wien von Dauerregen auf Sommerwetter sind nicht nur Wärme und Sonne wieder zurück in Wien – es brummt auch schon wieder ordentlich in der Luft. Auch viele lästige Gelsen nerven wieder verstärkt die Wiener. Laut einem Experten der VetMed-Uni sind es aber lange nicht so viele, wie in den Jahren zuvor.
Das Stechmücken-Monitoring würde das bestätigen, so Parasitologe Hans-Peter Fuehrer im Interview mit wien.orf.at. "Die Anzahl der gesammelten Stechmücken war extrem niedrig – das niedrigste Niveau der letzten zehn Jahre." Mit 80 Prozent der häufigste Blutsauger ist in Österreich die herkömmliche Stechmücke. Sie wird bis zur Gelsen-Hochsaison in den Monaten Juli und August aber noch deutlich lästiger werden. Insgesamt gibt es in Österreich rund 54 verschiedene Stechmücken-Arten.
Ein Trend beunruhigt: Im Vorjahr wurde laut Ages erstmals in allen Bundesländern die Asiatische Tigermücke gefunden. In Wien und Graz gibt es laut der Gesundheitsagentur bereits "etablierte Mücken-Populationen, die den Winter bei uns überstehen können". Die weiß gepunkteten Insekten (Aedes albopictus) sind mögliche Überträger von über 20 verschiedenen Krankheitserregern, darunter das Zika-Virus oder auch das Dengue-Fieber. Gefahr für die Bevölkerung bestehe aber kaum: Denn die Mücke müsse sich zuerst selbst bei einer hochansteckenden Person infizieren, so der Experte.
Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts "Mosquito Alert" werden Gelsen- und Tigermücken-Hotspots öffentlich gemacht. Sichtungen können ganz einfach per App gemeldet werden. Fotos werden von Experten begutachtet, Stechmücken-Zentren dann auf einer Online-Karte angezeigt.