Österreich

Zehntausende Blitze machten Nacht zum Tag

Schwere Unwetter mit Hagel und Starkregen rollten über den Osten Österreichs hinweg. Bis in die Nacht hinein wurden mehr als 66.000 Blitze gemessen.

Heute Redaktion
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Unwetter-Tief Solveig ließ bereits am frühen Abend seine Muskeln spielen und lieferte den Wienern am nördlichen Ufer der Donau einen Vorgeschmack auf das, was rund eine Stunde später über weite Teile Niederösterreichs hereinbrechen sollte.

Über Floridsdorf und Donaustadt blitzte und donnerte es, "heute.at"-Leserreporter meldeten Graupelschauer. Nach wenigen Minuten, gegen 18 Uhr, war dort der Spuk aber wieder vorbei. Schäden wurden keine gemeldet. Die Gewitterzelle zog weiter in Richtung Hollabrunn im Weinviertel, verlor aber auf halbem Weg an Kraft. Aber es kam noch viel heftiger.

Aus dem Süden näherte sich aber bereits die nächste Unwetterfront. Meteorologen hatten bereits im Vorfeld für zahlreiche Bezirke Niederösterreich höchste Warnstufe ausgegeben: In den betroffenen Gebieten musste man mit Hagel, Starkregen und Sturmböen rechnen – inklusive Zehntausender Blitze, die den nächtlichen Himmel wie ein Disco-Stroboskop blinken ließen. Die Unwetterzentrale verzeichnete mehr als 66.000 Entladungen.

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Die Hauptmassen der zweiten Unwetterzelle entluden sich über den südwestlichen Randbezirken Wiens bis hin über den Wienerwald nach Tulln an der Donau. Ein Twitter-User filmte das heraufziehende Gewitter gegen 19.15 Uhr in Judenau bei Tulln:

Auch für das niederösterreichische Weinviertel wurde in weiterer Folge die Warnstufe bis auf das Maximum erhöht. Gegen 21 Uhr wurden immer noch hunderte Blitze pro Minute verzeichnet. Genauso in Wien, wo die Unwetterzentrale für mehrere Bezirke Alarmstufe Rot ausrief. Noch um 23 Uhr blitzte und donnerte es beinahe im Sekundentakt. Die UWZ hielt die Warnungen bis kurz vor Mitternach aufrecht, für den 22. Bezirk noch länger.

Empfohlene Schutzmaßnahmen bei Unwettern:

• Halten Sie sich nach Möglichkeit nicht im Freien auf.

• Suchen Sie nicht Schutz unter einzelnstehenden Bäumen.

• Vermeiden Sie den Aufenthalt in Waldgebieten und unternehmen Sie keine Wanderungen durch offenes oder erhöhtes Gelände.

• Wenn Sie sich im oder auf dem Wasser befinden (baden, surfen, segeln, etc.) sollten Sie unbedingt und unverzüglich an Land gehen.

• Stellen Sie sich auf Verspätungen von öffentlichen Verkehrsmitteln ein.

• Bei Autofahrten: umsichtig fahren, auf abgebrochene Äste und Hagelbelag achten, bei Aquaplaning-Gefahr Lenkrad fest umgreifen und keine plötzlichen Beschleunigungs- und Bremsmanöver.

• Halten Sie bei Starkregen oder Hagel nach Möglichkeit am Straßenrand oder auf einem Parkplatz an.

• Bei Hagelgefahr: Auto nach Möglichkeit in die Garage stellen.

• Befestigen Sie lose Gegenstände (Blumentöpfe, Gartenmöbel, Sonnenschirm etc.) oder bringen Sie diese in geschlossene Räume.

• Vermeiden Sie den Kontakt mit Metallzäunen und –geländern.

Waren Sie vom Unwetter betroffen? Schicken Sie Ihre Fotos an [email protected] oder laden Sie diese direkt in der "Heute"-App hoch (siehe Kasten rechts).

Video: Die Wetter-Vorhersage für Österreich