Wintersport

"Zeit rennt davon!" ORF-Expertin mit Ski-Brandrede

Alexandra Meissnitzer spricht Klartext! Die ehemalige Spitzenathletin und ORF-Expertin nimmt zur ÖSV-Krise Stellung, hat eine düstere WM-Prognose.

Sebastian Klein
Alexandra Meissnitzer
Alexandra Meissnitzer
Gepa

"Uns rennt die Zeit bis zur WM davon", warnt Alexandra Meissnitzer in der Halbzeit des ersten Semmering-Riesenslaloms der Damen. Für den ÖSV zeichnet sich das nächste Debakel der Technikerinnen ab. Katharina Liensberger ist als beste Lokalmatadorin nur 15.

Schon am Tag vor den Heimrennen sollten bei den heimischen Entscheidungsträgern die Alarmglocken geschrillt haben. Der Schweizer "Blick" titelte in großen Lettern mit der "Mega-Krise der ÖSV-Frauen", urteilte gnadenlos: "Stars versagen, Trainer sind ratlos, Verbandsbosse toben." Damit bezog sich das Blatt auf die jüngsten Aussagen von ÖSV-Vorstand Patrick Ortlieb, dessen Interview mit ServusTV einem Rundumschlag gleichkam. Der Ex-Rennfahrer kündigte mögliche Kader- und Staffreduktionen an.

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    Für die ÖSV-Technikerinnen steht diese Saison mit Katharina Truppes drittem Platz im Slalom von Killington nur ein Podestplatz zu Buche. Wer das letzte Stockerl im Riesenslalom im Weltcup sucht, muss bis zur Saison 2019 zurückblättern. In den vergangenen Jahren holte Katharina Liensberger noch häufig die Kohlen aus dem Feuer. Heuer ist sie mit Platz fünf als bestes Saisonergebnis noch auf der Suche nach ihrer Form. Das, obwohl mit Ex-Vlhova-Coach Livio Magoni ein Trainer geholt wurde, der ihr zu einem weiteren Leistungssprung verhelfen hätte sollen.

    Meissnitzer mit Klartext

    Meissnitzer: "Wir sollten jetzt keine Trainerdiskussionen führen, die Trainer, die sie zur Seite bestellt bekommen haben, wie Livio Magoni, das sind schon gute Leute, es braucht ein bisschen Zeit." Die 49-Jährige nimmt aber die Athletinnen in die Pflicht: "Es braucht gnadenlose Ehrlichkeit, Wahrheit, das müssen sie aushalten, dass man sagen kann: Das funktioniert so nicht. Es ist Spitzensport, kein Dasein auf der Blumenwiese."

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      Schnappschüsse von von Linda Hillers "Fotoreise Venedig 2022" mit New York Fashionweek Designer Goran Bugaric
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      1 st Place Models / Eva Drosdek

      Als Beispiel nennt Österreichs Doppel-Weltmeisterin die Halbzeitführende am Semmering: "Shiffrin war bei den ersten Riesentorläufen nicht ganz vorne, aber sie ist jetzt wieder da. Sie versuchen eh alles, das Wollen ist da. Aber jetzt geht es darum, wo man wirklich ansetzen kann und da muss das eine oder andere kritische Wort kommen, das soll vom Trainer kommen. Es braucht einen kritischen Geist, wir müssen nichts mehr schönreden."

      Sonst sieht Meissnitzer für die Ski-WM im kommenden Jahr schwarz. Diese findet zwischen 6. und 19. Februar in Courchevel und Méribel (Frankreich) statt.

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