Österreich

Zeitliche Begrenzung für Wiener Straßenstrich

Heute Redaktion
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Seit 1. November ist Prostitution im Wiener Wohngebiet verboten. Ausnahme: So genannte "Erlaubniszonen", wie es eine auf der Messestraße von der U2 zum Prater gibt. Doch genau deswegen wird der Unmut von Anrainern, Praterunternehmern und Besuchern immer lauter.

Seit erboten. Ausnahme: So genannte "Erlaubniszonen", wie es eine auf der Messestraße von der U2 zum Prater gibt. Doch genau deswegen wird der Unmut von Anrainern, Praterunternehmern und Besuchern immer lauter.

Pro Woche flattern dutzende Beschwerden bei Bezirksvorsteher Gerhard Kubik (SPÖ) wegen des Prater-Straßenstrichs ins Haus, berichtet der ORF. Sein Ansinnen war es, das Gewerbe in andere Bezirke zu verlegen - doch erfolglos. Auch Praterunternehmer-Sprecherin Elisabeth Kolarik berichtet von vielen empörten Bürgern, die gegen den Straßenstrich Sturm laufen.

Geht es nach Kubik, soll eine zeitliche Einschränkung der Prostitution Abhilfe schaffen. Statt wie bisher 24 Stunden am Tag solle die Straßenprotitution erst ab 22 Uhr erlaubt werden. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich derzeit mit Besprechungen zum Plan. Kritisch sieht dies Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ): Sie wolle verhindern, dass die Straßenprostitution in die "totale Illegalität" abgleite, erklärte sie in der ORF-Sendung "Wien heute". Sie will die Situation prüfen.

Zeitliche Einschränkung kommt

"Eine zeitliche Beschränkung ist in Ausarbeitung und soll noch vor dem Sommer verordnet werden", kündigte in der Zwischenzeit ein Sprecher der Polizei an. Mit dieser Maßnahme soll die Situation im Prater entschärft werden, denn die Proteste gegen den dort angesiedelten Strich werden immer lauter. Die Messestraße, wo die Sexarbeiterinnen vor allem stehen, ist nämlich auch der Fußweg von der U-Bahn zum Prater.

"Es ist ein großes Problem, dass das der direkte Zugang von der U-Bahn in den Wurstelprater ist und die Damen sich auch nicht davor scheuen, Männer, die in Kinderbegleitung sind, anzusprechen", schilderte Kubik. Das Bezirksparlament beschloss daher einen Antrag, in dem Frauenberger ersucht wurde, die verantwortlichen Behörden zu beauftragen, eine zeitliche Beschränkung für jene Gebiete in der Leopoldstadt zu erlassen, in denen die Prostitution erlaubt ist.

Zwischen 6 und 22 Uhr verboten

Konkret soll das Gewerbe dort zwischen 6.00 und 22.00 Uhr verboten werden, fordert der Bezirk. Ob das Verbot nun tatsächlich in jenem Zeitraum kommt, ist aber noch offen: "Das ist noch nicht fix", so der Polizeisprecher. Er betonte, dass die Regelung in Zusammenarbeit mit dem Bezirk ausgearbeitet werde.

Kubik ist zufrieden - zumindest was die Forderung nach einer zeitliche Beschränkung angeht: "Über das andere werden wir noch weiter diskutieren." Dabei verwies er darauf, dass es in den anderen Bezirken noch keine Erlaubniszonen gebe, wo die Prostitution legal ausgeübt werden dürfe. Daher komme es in den erlaubten Zonen in der Leopoldstadt zu einer Überlastung, beklagte er. Derzeit stehen die Damen neben der Messestraße auch in der Perspektiv- und der Südportalstraße. Seine Forderung: "Es muss schon auch Angebote in anderen Teilen Wiens geben."