Österreich

Zentralmatura: Benotung "unfair"!

Heute Redaktion
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Ab 3. Mai startet wieder die Matura-Saison: Tausende Schüler müssen die nächsten Wochen strebern.
Ab 3. Mai startet wieder die Matura-Saison: Tausende Schüler müssen die nächsten Wochen strebern.
Bild: Fotolia

Bundesschulsprecher Zierfuß kritisierte das Benotungssystem der Zentralmatura als unfair. Schüler hätten außerdem zu wenig Zeit für die Vorbereitung.

Nicht mehr lange, und es ist wieder Matura-Saison: Jetzt heißt es für tausende Schüler Österreichs wieder richtig strebern.

Ab 3. Mai geht es wieder los mit der Zentralmatura, die schriftliche Deutschprüfung macht dabei den Anfang.

Nur wenige Wochen davor übt Bundesschulsprecher Harald Zierfuß im "Ö1 Morgenjournal" harsche Kritik am Ablauf der neuen Zentralmatura. Denn obwohl die Aufgaben österreichweit vom Bund gestellt werden, so obliegt die Benotung der einzelnen Arbeiten den eigenen Klassenlehrern – dies wäre den Schülern gegenüber unfair, so Zierfuß. "Die Korrektur der Arbeiten läuft nicht einheitlich ab".

Er habe schon starke Notenschwankungen beobachten können, so der Bundesschulsprecher. Als Beispiel nannte er die Deutschmatura, deren geforderten Texte den Lehrern subjektiv ge- bzw. missfallen könnten und dadurch subjektiv die Benotung beeinflussen würden. Deshalb forderte er, dass auch die Benotung von externen Prüfern übernommen werde, sonst könne den Schülern keine Fairness garantiert werden.

Schüler fordern mehr Vorbereitungsstunden

Bei der mündlichen Matura ist dies offenbar für den Schülervertreter kein Problem, denn hier liegt die Benotung wieder im Ermessen der Klassenlehrer.

Allerdings ist bei der mündlichen Matura ein ganz anderer Aspekt in das Visier der Kritiker geraten. Denn mittlerweile sind nur noch vier Vorbereitungsstunden vorgesehen – das sei zu wenig und verunsichere die Schüler, so Zierfuß im "Ö1 Morgenjournal": "Wenn ich den ganzen Stoff durcharbeiten möchte, so ist es gerade bei den Hauptfächern nicht jedem Schüler möglich seine Fragen zu stellen – das nimmt natürlich die Sicherheit, die man gerne hätte, bevor man zur Matura antritt."

Bildungsministerium erteilt Schülern Abfuhr

Zierfuß forderte eine Erhöhung der Anzahl der Vorbereitungsstunden auf ein Ausmaß, wie es im alten System üblich war. Bis 2015 hatten Schüler 16 Unterrichtseinheiten zur Vorbereitung zur Verfügung. Von Seiten des Bildungsministerium sei diesem Vorschlag allerdings schon eine Abfuhr erteilt worden: Man bereite die Schüler schon während der gesamten Oberstufe auf die Matura vor. (rcp)