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Zerstört Stones-Konzert den Circus Maximus?

Heute Redaktion
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Das am Sonntagabend geplante Konzert der Rolling Stones in Rom sorgt für Streit. Politiker der oppositionellen Mitte-rechts-Allianz im römischen Stadtrat kritisierten, dass die Organisatoren des Events, an dem voraussichtlich 70.000 Fans teilnehmen werden, der Gemeinde lediglich 7.900 Euro für den Auftritt auf dem Gelände des Circus Maximus, einem der wichtigsten historischen Orte Roms, zahlen.

in Rom sorgt für Streit. Politiker der oppositionellen Mitte-rechts-Allianz im römischen Stadtrat kritisierten, dass die Organisatoren des Events, an dem voraussichtlich 70.000 Fans teilnehmen werden, der Gemeinde lediglich 7.900 Euro für den Auftritt auf dem Gelände des Circus Maximus, einem der wichtigsten historischen Orte Roms, zahlen.

"Das ist eine Schande, wenige tausend Euro für einen der schönsten Orte der Welt. Die Organisatoren haben beim Gemeinderat die Genehmigung für die Benützung einer Fläche von 3.300 Quadratmetern beantragt. Sie werden aber das ganze Circus Maximus-Gelände belagern, das sind über 60.000 Quadratmeter", klagte Gemeinderätin Nathalie Naim nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag.

Gleichzeitig wurden Befürchtungen laut, der Massenandrang von 70.000 Stones-Fans könnte die berühmte Ruine beschädigen. Die Antikenverwaltung kündigte für das Konzert eine verschärfte Überwachung der archäologischen Reste in der einstigen Arena an.

Enorme Einnahmen für die Stadt

Die Gemeinde Rom unter der Leitung von Bürgermeister Ignazio Marino weist die Vorwürfe zurück. Die 70.000 Fans, die am Konzert in Rom teilnehmen, werden über 25 Millionen Euro in Rom für Hotels, Restaurants und Shopping ausgeben. "Große Events dieser Art beleben den Tourismus", bestätigte der Präsident des römischen Hotelierverbands Federalberti Giuseppe Roscioli. Die Stadtverwaltung räumte ein, die Gebühren seien tatsächlich veraltet. Allerdings würden die Stones auch für die Kosten von Toiletten, Sanitäter und öffentliche Sicherheit aufkommen.

In Rom wächst der Protest von Denkmalschützern wegen Konzerten, Events und Sportveranstaltungen, die vor historischen Monumenten oder auf archäologischen Geländen organisiert werden. Die zunehmende Zahl solcher Events schade den historischen Schätzen der Stadt. Auf der weitläufigen Rasenfläche des Circus Maximus sind noch Spuren der früheren altrömischen Anlage zu erkennen. Ein wichtiges antikes Monument ist die Anlage jedoch schon längst nicht mehr - am Wochenende dient sie vor allem Joggern als Lauffläche. Zudem wird der Circus Maximus häufig als Ort für Konzerte und Massendemonstrationen genutzt. So wurden hier die italienischen Fußballnationalspieler nach ihrem Sieg bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2006 von den Fans empfangen

Kontroverse um Konzert in Tel Aviv

Doch der Auftritt im Circus Maximus ist nicht das einzige umstrittene Konzert auf der momentanen Tour der Rolling Stones. Zum ersten Mal überhaupt in ihrer Karriere spielten die Altrocker in Israel, und zwar in Tel Aviv. Dafür hagelte es heftige Kritik von Pink Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters. Der Musiker, der letztes Jahr mit für die Besetzung des Westjordanlands.

In der Vergangenheit haben sich schon Größen wie Carlos Santana, Elvis Costello und Lenny Kravitz dem Druck Waters gebeugt. Doch den Stones war der mediale Rummel im Vorfeld herzlich egal, und sie spielten vor 50.000 begeisterten Fans.

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