Oberösterreich

Zeuge: "Er schrie 'Hilfe, Hilfe', dann ging er unter!"

Noch immer suchen die Einsatzkräfte nach dem vermissten Wiener, der in einem Bach in Linz untergegangen war. Wir sprachen mit einem Augenzeugen.

Armin Bach
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Die Feuerwehr suchte nach dem vermissten Wiener, der im Jauckerbach untergegangen war.
Die Feuerwehr suchte nach dem vermissten Wiener, der im Jauckerbach untergegangen war.
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

Patrick J. (31) war Dienstagabend am Jauckerbach in Linz unterwegs, weil er seine Mutter heimbegleitet hatte. "Plötzlich habe ich Schreie gehört. Ein Mann schrie: 'Hilfe, Hilfe!', dann ging er unter und es war still", schildert der Linzer.

J. alarmierte sofort die Rettung, bemerkte dann noch eine weitere Person im Wasser, eine Frau. "'Bitte helfen Sie mir', rief sie mir zu. Aber ich konnte nichts machen, weil sie zu weit weg war."

Patrick J. (31) sah das Pärchen im Wasser, alarmierte die Rettung.
Patrick J. (31) sah das Pärchen im Wasser, alarmierte die Rettung.
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

Bei dem Mann und der Frau handelt es sich um ein Pärchen, Daniela M. (37) aus Linz und Markus A. (33) aus Wien. Die 37-jährige Linzerin hatte sich an einem Ast festhalten können, blieb über Wasser. Polizisten konnten sie mit einem Stock zum Ufer ziehen, Feuerwehrleute holten sie dann aus dem 5 Grad kalten Wasser.

Wiener wird seit Dienstagabend vermisst

Ihr Freund wird allerdings vermisst. Die Feuerwehr suchte zwar Dienstagabend den Bereich nahe des Kraftwerks Ebelsberg ab, die Einsatzkräfte konnten den 33-Jährigen allerdings nicht finden – die Suche wurde am späten Abend abgebrochen.

Daniela M. kam nach der notärztlichen Versorgung ins Kepler-Uniklinikum, liegt dort auf der Intensivstation im künstlichen Tiefschlaf, wie die Polizei gegenüber "Heute" sagte. Die Suche nach Markus A. wurde Mittwochvormittag fortgesetzt – bislang allerdings ohne Erfolg.

Vermutlich wollte Wiener seine Freundin retten

Wie es zum Drama kam, ist völlig unklar. Es gibt mehrere Theorien. Zunächst hatte man angenommen, ihr Hund, den sie dabei hatten, wäre ins Wasser gefallen – und sie hätten ihn retten wollen. Allerdings: Später stellte sich heraus, dass der Hund nicht nass war, also nicht ins Wasser gefallen sein konnte. Wahrscheinlichere Theorie: Die Frau stürzte ins eiskalte Wasser, ihr Freund wollte sie retten. Am Ufer fand man Rucksack, Handy und Geldbörse des Wieners. Das könnte also zusammenpassen. Er legte schnell noch alles auf den Boden, um seine Freundin zu retten.

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    Ein Zeuge gab am 8. Februar kurz nach 20 Uhr an, dass er in Linz ca. 100 Meter stromabwärts der Holzbrücke im Bereich Olof-Palme-Weg eine Person im Wasser treibend gesehen habe. Er habe Hilferufe gehört und dann in das Wasser geleuchtet, wobei er einen Mann bemerkte, der schlussendlich unterging.
    Ein Zeuge gab am 8. Februar kurz nach 20 Uhr an, dass er in Linz ca. 100 Meter stromabwärts der Holzbrücke im Bereich Olof-Palme-Weg eine Person im Wasser treibend gesehen habe. Er habe Hilferufe gehört und dann in das Wasser geleuchtet, wobei er einen Mann bemerkte, der schlussendlich unterging.
    laumat.at/ Matthias Lauber

    Was den Hund der beiden betrifft: Der konnte bislang nicht eingefangen werden, ist aber am Jauckerbach – dort, wo das Drama passierte – immer noch unterwegs. "Er läuft auf und ab, sucht nach seinem Frauerl und seinem Herrl", so Lukas R. von der Tierrettung Icara zu "Heute". Bislang konnte er nicht eingefangen werden.

    Auf Facebook bittet die Tierrettung Icara um Mithilfe:

    Update: Der vermisste Wiener wurde inzwischen tot im Wasser gefunden. Mittwochnachmittag wurde seine Leiche geborgen.