"Breaking Bread", "der Methdiener" oder "Ora et Methlabora": Die Festnahme eines Priesters aus NÖ, der in der Pfarrerswohnung seiner Kirche Crystal Meth mixte, sorgte für Furore. Der 38-jährige Pole, der erst seit kurzer Zeit in seiner Pfarre tätig war, beichtete vor Beamten schließlich alles.
"Ich bin selbst seit zwei Jahren süchtig und wollte mir damit etwas dazuverdienen, um Schulden zu zahlen", sagte der sensible Geistliche mit dem offensichtlichen Faible für angewandte Chemie aus. Lange war unklar, wie das versteckte Meth-Labor überhaupt aufflog.
Nicht etwa die ständig geöffneten Fenster oder ein "modriger Geruch", der sicherlich nicht nach Weihrauch roch, ließen den kriminellen Kaplan und seine zwei Komplizen auffliegen. Erst als ein aufmerksamer Zeuge aus der Pfarre am 23. Juli gegen Mittag mit einem Zentralschlüssel in die Wohnung kam, um Elektroarbeiten anzuleiten, flog alles auf.
"Im Wohnzimmer nahm ich dann Equipment, damit meine ich Glaskolben, Stative, leer und volle Kanister mit Chemikalie wahr, wie sie typischerweise in Laboren verwendet werden. Ich habe dann einen Zettel gesehen, auf dem eine Rezeptur für 1.000 Gramm Methamphetamin stand", erklärte das Mitglied des Pfarrgemeinderats den Beamten.
Auf mit Folie abgedeckten Tischen lagen säurefeste Handschuhe und verschiedene Behältnisse "Da ich sofort vermutet habe, dass es sich um ein illegales Drogenlabor handelt, habe ich die Stadtpolizei verständigt", so der Zeuge.
Nun sitzt der Pfarrer in U-Haft, wird von Häfn-Personal und Mithäftlingen "Hochwürden" angesprochen. Trotzdem leidet der Verdächtige, aber seine Familie gibt ihm halt. Sowohl seine Schwester, als auch sein Bruder reisten aus dem Ausland an, um ihm beizustehen. Und beten bleibt dem Priester auch noch als Option – der gute Draht zu Gott soll ja berufsbedingt vorhanden sein.