Niederösterreich

Zeuge nach Todesschuss: "Offizier rettete unser Leben"

Ein Wachesoldat, der vom 20-Jährigen in der Kaserne Wr. Neustadt bedroht worden sein soll, meinte: "Der Unteroffizier hat unser Leben gerettet."

Blut-Drama in Kaserne! Offizier erschoss Wachsoldat.
Blut-Drama in Kaserne! Offizier erschoss Wachsoldat.
Thomas Lenger/ monatsrevue.at

Immer noch groß ist die Betroffenheit bei Kollegen und vor allem bei den Angehörigen des 20-jährigen Konstantin nach dem Todesdrama in der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt.

Familie will Aufklärung

Die Familie des toten Konstantin fordert lückenlose Aufklärung: "Wir wollen wissen, was in den letzten zehn Minuten passiert ist", so sein Stiefvater Michael D.

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    Blut-Drama in Kaserne! Offizier erschoss Wachsoldat.
    Blut-Drama in Kaserne! Offizier erschoss Wachsoldat.
    Thomas Lenger/ monatsrevue.at

    Laut jetzigem Ermittlungsstand soll der 20-Jährige das Sturmgewehr aus dem Ständer im Wachlokal der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt genommen und mit dem Gewehr auf die Füße eines Kollegen gezielt haben. Dann soll der 20-Jährige laut Zeugen versucht haben, die Waffe zu laden.

    Zwei Soldaten verbarrikadierten sich

    Die drei bedrohten Wachesoldaten flüchteten laut Heeressprecher aus dem Wachlokal: Zwei verbarrikadierten sich in einem Nebenraum, ein Soldat lief ins Freie. "Und da wurde der Offizier vom Tag Augenzeuge", berichtet Oberst Michael Bauer vom Bundesheer.

    Im Bewusstsein der lebensgefährlichen Situation soll sich der 54-jährige Vizeleutnant dennoch ins Wachlokal begeben haben, mit dem Ziel, die Lage zu beruhigen.

    Doch der junge Soldat soll mit dem Sturmgewehr 77 auf die Brust seines Vorgesetzten gezielt, ihm mehrere Tritte und Schläge mit dem Stahllauf der Waffe versetzt haben. Der am Kopf blutende Unteroffizier soll daraufhin zu Boden gegangen sein. Und dann soll sich der 20-Jährige über den Unteroffizier gebeugt und mit dem Sturmgewehr auf den Kopf seines Chefs gezielt haben. 

    "Offizier rettete unser Leben"

    In Sekundenbruchteilen zog der 54-Jährige seine Dienstglock und gab zumindest drei Schüsse ab – mehr dazu hier. Ein Projektil durchschlug die Lunge von Konstantin, der junge Soldat war sofort tot. Einer der drei bedrohten Zeugen soll im Ermittlungsverfahren gesagt haben: "Der Unteroffizier rettete uns das Leben."

    Schütze weiter im Dienst

    Die Erhebungen der Kripo laufen, ein Schussgutachten sowie toxikologische Gutachten wurden in Auftrag gegeben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Übrigens: Der 54-Jährige darf weiterhin Dienst machen und somit auch seine Waffe tragen. "Es liegt nichts gegen ihn vor", heißt es von Seiten des Bundesheeres.

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      Toter Soldat!
      Toter Soldat!
      privat, Lenger