Österreich

Zieglergasse wird erste "kühle Meile" Wiens

Das Wiener Pilotprojekt will mit 24 Bäumen, Nebelduschen, Schattenplätzen und grünen Flächen gegen die ansteigende Überhitzung kämpfen.

Heute Redaktion
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An diesem Freitag präsentierte die Stadt, der Bezirk Neubau und die für Straßenbau zuständige Magistratsabteilung 28 den Plan für die Zieglergasse. Der Hitze-Hotspot soll von August bis Dezember 2019 umgestaltet werden. Als "kühle Meile" soll die Straße, die zur Mariahilferstraße führt, die erste klimaangepasste Straße Wiens werden und somit eine Vorreiterrolle für andere Straßen übernehmen.

7. Bezirk hat derzeit keine grünen Flächen

"Gerade die inneren Bezirke Wiens wie der 7. Bezirk mit wenigen Grünflächen sind besonders betroffen. Studien prognostizierten für diese Gebiete bis Ende des Jahrhunderts 50 bis 55 extreme Hitzetage pro Jahr – mit massiven Folgen für die Gesundheit", betont Gemeinderätin und designierte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. "Zumindest das können wir heute für die nächste Generation tun", plädiert Markus Reiter (G), Bezirksvorsteher Neubau.

Gezielte Umbaumaßnahmen gegen zunehmend heiße Sommertage

Gezielte Umbaumaßnahmen, Begrünung sowie Kühlbögen und Wasserentnahmestellen sollen die Lebensqualität auch an heißen Tagen erhöhen. Der Bauabschnitt befindet sich von der Zieglergassse bis zur Lerchenfelder Straße. Gebaut wird von August 2019 bis Dezember 2019.

Was wird genau passieren/entstehen?

–24 Bäume sollen für Beschattung sorgen

–Wasserentnahmestellen sollen Erfrischung für Menschen und Tiere bieten

–32 Einzelsessel

–5 Hydrantenaufsätze

–4 Kühlbögen sollen bei Hitzetagen Abhilfe schaffen

–Helle Bepflasterung soll Hitzequellen entmachten

– 150 Stellpätze für Fahrräder

– Ampel an Kreuzung Zieglergasse/Westbahnstraße wird entfernt

Besondere Aufmerksamkeit bei der Umgestaltung:

–Vor der Volksschule auf Höhe der Zieglergasse 21

–Häuserrücksprung auf Höhe der Hausnummern 34/34A

–Kreuzungsplateau mit der Westbahnstraße

–Bereich zwischen Badhausgasse und Lerchenfelder Straße

An diesen Stellen kommen zusätzliche Gehsteigerweiterungen, sogenannte Sitz-Schatten-Module, neue Grünflächen, Kühlbögen und zusätzliche Trinkwasseraufsätze bei den bestehenden Hydranten.

2,4 Mio. Kosten, 48 Parkplätze entfallen

In fünf Jahren soll das Projekt seine Wirkung entfalten. Die Kosten betragen derzeit, laut Thomas Keller von der MA 28, 2,4 Millionen Euro. Rund 70 Prozent davon kommen aus dem Budget der Stadt Wien (der Großteil davon aus der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung sowie weitere 80.000 Euro von der Geschäftsgruppe Umwelt und Wiener Stadtwerke für Grünraumgestaltung). Die verbleibenden 30 Prozent der Kosten werden vom Bezirk Neubau getragen.

48 von 311 Parkplätzen werden für die kühle Meile geopfert. Der Autobesitz in Neubau gehe jedoch prinzipiell stark zurück. Aktuell würden auf 1.000 Einwohner nur noch 272 Pkw entfallen.



(no)